Krisensenat Stadtrat begrüßt Brose-Investition

Der Masterplan der Firma Brose sieht insgesamt eine 130-Millionen-Euro-Investition in den Standort Coburg vor. Foto: Brose

Der Krisensenat befürwortet, dass der Automobilzulieferer in Coburg expandieren will. Die damit verknüpfte Forderung, die B 4 in der Südstadt auf vier Spuren zu erweitern, bleibt umstritten.

 
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Coburg - Die Brose-Gruppe will an ihrem Stammsitz in Coburg 130 Millionen Euro investieren. Der Krisensenat des Stadtrats, der im Dezember wegen des hohen Inzidenzwerts in der Vestestadt gebildet worden war, befürwortete die Expansion in seiner Sitzung am Donnerstag im Kongresshaus Rosengarten mit acht gegen eine Stimme. Diese kam von Ina Sinterhauf (Grüne).

Sie begründete die Ablehnung damit, dass Brose die Investition mit dem vierspurigen Ausbau der B 4 im Weichengereuth verknüpft. Dieses etwa 1,8 Kilometer lange Teilstück der Bundesstraße verfügt derzeit im Gegensatz zur „Stadtautobahn“ Richtung Norden und zur B 4 in den südlichen Itzgrund nur über zwei Fahrspuren. Brose will diese Engstelle beseitigt sehen, um sein neues Logistikzentrum an der Dieselstraße, das Kernbestandteil der 130-Millionen-Euro-Investition ist, besser an das Straßennetz anzubinden. Brose hatte in einer Informationsveranstaltung für den Coburger Stadtrat, die der Krisensenatssitzung vorangegangen war, darauf hingewiesen, dass Bamberg eine Alternative für die Investition sei.

2016 hatten sich der Stadtrat und der Kreistag für den vierspurigen Ausbau ausgesprochen. Im Mai 2020 folgte die Kehrtwende in Coburg. Auch aufgrund von Bürgerprotesten im Kommunalwahlkampf kippte das Gremium seinen Beschluss und lehnte das Projekt ab, das mittlerweile in den vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans aufgenommen worden war.

In der Krisensenatssitzung am Donnerstag sprachen sich CSU-Fraktionsvorsitzender Hans-Herbert Hartan und Hans-Heinrich Eidt (FDP) dafür aus, der Forderung der Firma Brose nachzukommen. Damit würden Arbeitsplätze gesichert und geschaffen und der gesamte Wirtschaftsstandort Coburg gestärkt. SPD-Fraktionsvorsitzender Norbert Tessmer, CSB-Fraktionsvorsitzender Christian Müller und Peter Kammerscheid (Pro Coburg) befürworteten die Pläne, betonten aber, dass der B-4-Ausbau kein Bestandteil des aktuell vom Krisensenat zu fassenden Beschlusses sei.

Hans-Herbert Hartan forderte, dass sich der gesamte Stadtrat erneut und rasch mit der Erweiterung der Bundesstraße 4 in der Coburger Südstadt auseinandersetzen müsse, da Brose Planungssicherheit benötige. Unterdessen haben CSU-Politiker und Unternehmer Bayerns Ministerpräsident Markus Söder gebeten, sich beim Coburger Stadtrat für den vierspurigen B-4-Ausbau einzusetzen.

Oberbürgermeister Dominik Sauerteig (SPD) betonte, dass die Stadtverwaltung an den Beschluss des Stadtrats gebunden sei, das Verkehrsprojekt abzulehnen. Dem Stadtrat stehe es als unabhängigem Gremium aber frei, das Thema erneut auf die Tagesordnung zu setzen.

Der Automobilzulieferer macht seine 130-Millionen-Euro-Investition in Coburg von der Entscheidung des Stadtrats abhängig, die B 4 im Weichengereuth vierspurig auszubauen >>>

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