Kritik an Gemeinde Was wird nun aus dem „Weißen Bock“?

Günther Geiling
War der Kauf eine Fehlinvestition? Diskussionen gibt es in Breitbrunn rund um die ehemalige Gastwirtschaft „Weißer Bock“ durch die Gemeinde Foto: Günther Geiling

Große Diskussionen gibt es in Breitbrunn wegen des Ankaufs der ehemaligen Gastwirtschaft durch die Gemeinde. Noch immer fehlt ein Pächter.

 
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Bei der jüngsten Bürgerversammlung in Breitbrunn muss sich Bürgermeisterin Ruth Frank kritische Töne anhören. Heftig diskutierte wurde bei der Zusammenkunft der Kauf der ehemaligen Gastwirtschaft „Weißer Bock“ durch die Gemeinde vor etwa einem Jahr für 200 000 Euro.

„Wenn wir das Gebäude nicht so schnell gekauft hätten, wäre es vermutlich nicht als Gastwirtschaft, sondern für Unterkünfte umgebaut worden“, argumentierte Bürgermeisterin Ruth Frank. Sie verstehe nicht, warum dieses Objekt so wenig gefragt sei, „aber wir hätten in unserer Gemeinde gerne wieder eine Wirtschaft“ und suche nach einem Pächter. Gegebenenfalls könne man wieder verkaufen. Man hätte vorher die Bürger befragen sollen, kam es dagegen aus der Runde. Und es gab Fragen nach einem Konzept und eventuelle Reparaturen durch die Gemeinde, denn vor einer Verpachtung müsste man erst die Missstände beheben. Manfred Wolf nannte da Vorgehen „blauäugig“.

Thomas Schlee sprach das allgemeine Wirtshaussterben an, viele Gaststätten hätten inzwischen auf einen Zwei- bis Drei-Tagebetrieb umgestellt. Hier gebe man über 200 000 Euro aus und habe kein Konzept. Bürgermeisterin Frank vertrat die Auffassung: „Wir haben das Geld nicht ausgegeben, sondern investiert. Wir haben es als Flüchtlingsunterkunft genutzt und jetzt als Obdachlosenwohnung. Wir wollen eine Lösung finden, um die Gastwirtschaft wieder aufzumachen.“

Auch das Projekt „Alte Schule“ mit dem Bau von Senioren-Appartements warf Fragen auf, wobei Bürgermeisterin Ruth Frank darauf hinwies, dass man das erste Konzept wieder verworfen habe, weil es über zu viele Stockwerke geplant war.

So gebe es schon eine Umplanung mit „zwölf Wohneinheiten mit einer ambulanten Wohngruppe“ in zweistöckiger Bauweise. Das würde aber nur auf der Fläche der Turnhalle entstehen und die alte Schule bliebe davon unberührt. Bis März wolle man einen Förderantrag stellen, wobei es pro Platz 60 000 Euro geben soll. Es handle sich um Wohnformen für ältere Mitbürger im ländlichen Gebiet.

Zu den Fragen, mit welcher Bausumme man hier rechnen müsse oder was die Anmietung einer Wohneinheit koste, gab es noch keine Informationen. Ebenso zur Trägerschaft, ob sie in den Händen der Gemeinde liegt oder ob man das auch an einen privaten Träger vermieten könnte.

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