Kronach 2038 Willkommensgrüße

Maria Löffler
haben. Foto:  

Die Stadt richtete heuer ihren Neubürgerempfang erstmals virtuell aus. Dabei ging es aber nicht weniger herzlich zu.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Kronach - Ein Sprichwort sagt, dass Heimat immer da ist, wo das Herz zu Hause ist. Hier in Kronach haben im Zeitraum vom 1. Januar 2019 bis zum 31. Dezember 2020 ganze 2038 Menschen eine neue Heimat gesucht und gefunden. „Wir sind angekommen,“ lautete der Tenor der Videokonferenzteilnehmer zum Neubürgerempfang im Jahr 2021. Er konnte zwar nicht in Präsenz stattfinden, aber auch in digitaler Form brachte er die wichtigste Botschaft zum Ausdruck. „Wir heißen Sie bei uns herzlich willkommen.“

Dieser Satz, gesprochen von Bürgermeisterin Angela Hofmann, drückte auch Stolz und Verbundenheit aus. „Wir haben jetzt eine große Gemeinsamkeit, denn wir sind alle Kronacher“, so Hofmann. Und in dieser Stadt sei die Mischung aus Tradition und Innovation auf wunderbare Weise vereint. „Familie, Natur, Kultur, Freizeit: All das macht Kronach aus.“ Kurz tauchte sie in die Vergangenheit ein, sprach über Lucas Cranach den Älteren und über historische Denkmäler und Veranstaltungen. „In Kronach ist viel los. Freischießen, Kronach leuchtet, Weihnachtsmarkt ...“ Weltoffen und familienfreundlich sei man hier, warb sie und sprach von „Lebensqualität in vielerlei Hinsicht“. In ihrer Aufzählung tauchte der Lucas-Cranach-Campus genauso auf wie die Stärke im Automotive-Bereich und im Maschinenbau. Außerdem bezeichnete sie die Stadtverwaltung als „modernes Dienstleistungszentrum mit kurzen Wegen“. Zusammen mit Kobe (Koordinierungszentrum Bürgerschaftliches Engagement) wolle man die Kräfte im Bereich Familie und Soziales bündeln.

Sabine Nuber (Arbeitskreis Familienfreundliches Kronach), die die virtuelle Veranstaltung moderierte, freute sich eingangs darüber, dass der achte Neubürgerempfang nun habe stattfinden können, nachdem er im letzten Jahr coronabedingt ausfallen musste. Und auch, wenn nur ein „virtuelles Kaffeetrinken“ möglich sei, sei es doch nicht weniger herzlich. Julia Eichhorn stellte im Anschluss kurz das „Carepaket“ vor, das sie auch als „Come together“ bezeichnete, was so viel heißt wie „Komm zusammen“. Dieses Paket, das alle Neubürger erhalten haben, sei eine bunte Mischung aus Fair-Trade-Produkten.

Stadtpfarrer Thomas Teuchgräber, der sich die Stadt Kronach sogar als virtuellen Hintergrund ausgewählt hatte, outete sich gleich zu Anfang: „Ich bin auch einer, der zugezogen ist.“ Dass er sich hier wohlfühle, mache ihn aber nicht zum „Berufsoptimisten“ und er sei auch nicht nur zuständig für die „Braven und Frommen“. Die Neubürger sollten das vielmehr als Angebot sehen, Begleitung anzunehmen. Innerhalb der Kirche gäbe es eine Vielzahl an Möglichkeiten, um sich zu treffen oder um sich einzubringen. „Wir wollen die Bürgerbeteiligung kreativ und lebendig halten.“

Was Kronach alles zu bieten hat, wurde offensichtlich, als Jörg Schnappauf, der Abteilungsleiter für Bildung, Soziales und Ehrenamt im Kronacher Rathaus, die neue Willkommensbroschüre vorstellte. „Sie ist noch nicht einmal druckfrisch, aber ich möchte sie Ihnen hier schon mal zeigen.“ Die Exemplare, die man mit QR-Codes versehen hat, zeigen alle Institutionen, Vereine und Angebote jeglicher Art, die Stadt und Stadtteile zu bieten haben. „Von ganz klein bis ganz alt: Es gibt für jeden etwas.“

Über „Mitbestimmung“ von Jugendlichen sprach Mia Aline Hanft, die seit letztem Jahr dem Kronacher Jugendparlament angehört. „So geben wir der Jugend eine Stimme, wollen im Austausch Projekte entwickeln und unter anderem mehr Freizeitangebote schaffen.“ Ziel sei es, dafür zu sorgen, dass Neubürger für immer in Kronach bleiben.

Bevor einige Zugezogene dann selbst das Wort ergriffen, wurde der „Werbeblock“ eingeblendet. In diesem Fall waren es Kerstin Schnappauf für die Turnerschaft, Annegret Kestler für die Volkshochschule und Bianca Fischer-Kilian, die für die Seniorengemeinschaft sprach. Sabine Nuber nahm den Faden im Anschluss wieder auf und lobte auch die Arbeit von „Kronach creativ“, ein Verein, der sich für die Weiterentwicklung der Stadt Kronach starkmache.

Munter ging es auch im Chat zu, in dem jeder die Möglichkeit hatte, Fragen zu stellen oder Angebote zu machen. Eine Frage, gestellt von Attila Wendt, bezog sich auf die digitale Form der diesjährigen Veranstaltung. Er wollte wissen, ob es in Präsenz mehr Teilnehmer gegeben hätte. Sabine Nuber konnte das bejahen, erklärte aber zugleich: „Das ist unser achter Empfang und zugleich der erste, der digital stattfindet. Aber wir wollten ihn in diesem Jahr nicht noch einmal ausfallen lassen, sonst leben sie schon so lange in Kronach, dass sie als Inventar gelten.“

Eine Anregung kam von Familie Leen, die in Seelabach wohnt. Die jungen Eltern wiesen darauf hin, dass der Treppenaufgang an der B 85 zur Unterführung der Bahnschienen für jemandem mit Kinderwagen quasi unüberwindbar sei. Jelle Psurek outete sich als begeisterter Wanderer und lobte die Landschaft rund um die Stadt. Jörg Wedemeyer hätte die Wanderwege teilweise aber gerne noch besser erklärt. „Die Steigla sind hervorragend ausgeschildert, aber bei anderen Wegen weiß man manchmal nicht, wo sie anfangen oder wo sie aufhören.“ Hier konnte Sabine Nuber ebenfalls in die Bresche springen und verwies auf die Internetseite des Frankenwaldtourismus. Der Tenor im Chat am Ende der Veranstaltung sprach für sich: „Danke für alles, wir fühlen uns hier sehr willkommen.“

Bilder