Kronach - Seit dem Frühjahr wird auf städtischen Flächen kein Unkrautvernichter Glyphosat mehr eingesetzt. Neue Pächter von stadteigenem Grund müssen sich vertraglich dazu verpflichten, auf Glyphosat zu verzichten (die NP berichtete). Ausnahmen können nur vom Verwaltungsausschuss genehmigt werden. Die Stadt Kronach will also zunehmend an Bio-Landwirte verpachten. Das Ganze geht zurück auf einen Antrag des Grünen-Stadtrats Peter Witton. Für ihn ist Glyphosat ein gefährlicher Stoff, der die Gesundheit des Menschen beeinflussen kann. Er unterstreicht, dass die Krebsgefahr nur die Spitze des Eisberges sei. "Da wir in einer Zeit leben, in der das Gefühlte häufig mehr zählt als die Fakten, ist es aus Sicht von Industrie, Behörden und teilweise den Anwendern nachzuvollziehen, gerade diese Gefahr herunterzuspielen und sie mit wissenschaftlich nicht akzeptablen Methoden für nicht existent zu erklären", meint Witton. Die anderen Schäden an Tieren, der Artenvielfalt, der Bodenqualität und der Wasserqualität seien möglicherweise viel schlimmer, haben aber im Bewusstsein der meisten Menschen einen viel niedrigeren Stellenwert. Scheinbar sei ja noch alles in Ordnung.