Kronach Alte Scheune bald Schnee von gestern

Karl-Heinz Hofmann
Diese alte Scheune wird demnächst abgerissen, an ihrer Stelle soll ein Carport entstehen. Foto: /Karl-Heinz Hofmann

Jahrelang wurde das Gebäude nahe der Wassermühle dem Verfall preisgegeben. Nun ist es für eine Rettung zu spät. Die Mehrheit im Kronacher Bauausschuss stimmte dann auch für den Abriss – unter einer Bedingung.

 
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Kronach - Nicht gerade einfach ist den Kronacher Bau-, Stadtentwicklungs- und Wirtschaftsausschuss die Entscheidung gefallen, was nun mit der alten Scheune in der Andreas-Limmer-Straße passieren soll. Dem Gremium lag nämlich in der jüngsten Sitzung im Rathaus ein Antrag auf Abriss des maroden Gebäudes vor. Auf dem frei werdenden Platz sollte demnach ein Parkplatz für den Anwohner entstehen.

Eingangs des Diskussion bedauerte Bernd Liebhardt, dass in den vergangenen Jahren nichts für den Erhalt der Scheune gemacht worden wäre. Über Jahre sei sie dem Verfall ausgesetzt gewesen und sei nun nicht mehr zu retten. Auch Stadtplaner Gerber frohlockte nicht gerade darüber, dass ein Abriss des Gebäudes geplant und wohl auch unumgänglich sei. Schließlich sei die Scheune bereits im Urkataster von 1853 eingetragenen und befinde sich nahe des Einzelbaudenkmals „Wassermühle“, betont er. Dennoch stimmte dann der Bauausschuss mit sechs gegen drei Stimmen – Klaus Simon, Tino Vetter und Martina Zwosta – dem Abriss zu, allerdings nur, wenn die vorgesehene Nutzung als „Anwohnerparkplatz“ in einem Ersatzbau, nämlich einem offenen Carport mit Satteldach, realisiert werde.

Kompromiss

Bei einem anderen Antrag bewahrheitete sich dagegen schon einmal der Spruch „Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg“. Die Grundlage hierfür war, dass zwischen Stadt sowie einer Bauwerberin konstruktiv und kooperativ verhandelt und eine für alle Seiten akzeptabel Kompromisslösung gefunden worden war. Im vorliegenden Fall ging es um den Antrag der Frau, die auf ihrem Grundstück eine verkehrssichere Einfahrt mit Grundstückseinzäunung im Dobersgrund bauen möchte. Schon einmal wurde über das Ansinnen in einer Sitzung am 9. Dezember 2021 beraten. Damals gab es vom Bauausschuss kein grünes Licht. Es wurde aber eine Zustimmung signalisiert, sollte die Zufahrt an das westliche Grundstücksende verlegt werden. Die nunmehr erneut vorgelegten Planung folgte nun den Vorgaben. Somit gab es dann dafür grünes Licht, ebenso wie für ihren Antrag auf Errichtung einer Doppelgarage auf besagtem Grundstück. 3. Bürgermeister Bernd Liebhardt sprach dabei dann auch als Sitzungsleiter von einer erfreulichen Entwicklung in dem Fall.

Des Weiteren ging es um einen Antrag auf eine isolierte Befreiung für eine Einfriedung eines Grundstückes in Friesen mit 1,80 Meter Höhe. Nach Rücksprache von Bernd Liebhardt mit dem Grundstückseigentümer erklärte dieser sich vor der Sitzung mit einer Höhe von 1,50 Meter einverstanden. So bekam letztlich dann auch dieser Antrag grünes Licht.

Schneiderei wird Wohnraum

Genehmigt wurden zudem die Bauanträge auf Errichtung eines Einfamilienwohnhauses mit Doppelgarage in Neuses und auf Umbau und Erweiterung einer ehemaligen Schneiderei zum Wohnraum im Geiersgraben in Gehülz. Hans Simon nannte es sehr erfreulich, dass hiermit ein derzeit leer stehendes Gebäude wieder belebt werde. Eine Zufahrt hierzu bestehe schon immer.

Der Aufstellung eines Containers als Verkaufsstelle mit Werbeanlage in der Adolf- Kolping- Straße fand keine Zustimmung. Das Bauvorhaben widerspricht in mehreren Punkten den Festsetzungen des Bebauungsplanes „Wassergasse“. Bernd Liebhardt und Tino Vetter (CSU) und Claudia Wellach (CSU) hoben hervor, dass sich in diesem Gebiet aufgrund des Hochschulausbaus viel tun werde und in diesem Bereich ein derartiges Gewerbegebäude nicht passe.

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