Kronach Alter Bauernhof wird zum Landgasthof

Karl-Heinz Hofmann
Dieses ehemals landwirtschaftlich genutzte Anwesen soll in einen Landgasthof mit Ferienappartements umgebaut und erweitert werden. Die Stadt Kronach gibt gerne grünes Licht. Foto: Karl-Heinz Hofmann

Eine Investorin will einem alten, leer stehenden Gebäude im Dobersgrund neues Leben einhauchen.

 
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Trotz Winter- und anhaltender Krisenzeit zeigen sich die Menschen in und um Kronach weiterhin investitionsfreudig. Der Bau-, Stadtentwicklungs- und Wirtschaftsausschuss befasste sich dann auch in seiner jüngsten Sitzung gleich mit mehreren Anträgen. Bürgermeisterin Angela Hofmann zeigte sich ob dieser Entwicklung erfreut, werde doch dadurch die Stadt Kronach noch attraktiver.

Gemäß einem Antrag könnte nun etwa ein Anwesen im Dobersgrund, das seit längerer Zeit leer steht, vor dem totalen Verfall bewahrt werden. Das ehemals landwirtschaftlich genutzte Haus soll zu einem Landgasthof mit Gästezimmern umgebaut werden. Nach den eingereichten Plänen würden die Außenwände im Erdgeschoss erhalten bleiben. Das Obergeschoss, das in einem bereits desolaten Zustand ist, soll hingegen komplett abgetragen und durch einen Aufbau ersetzt werden, in dem dann fünf Ferienappartements bzw. Gästezimmer Platz hätten. Erschlossen würden diese über eine außen liegende Treppe und einen überdachten Laubengang. Dabei will die Bauherrin die Grundkubatur mit der bestehenden Dachneigung erhalten und erneut auf eine Ziegeleindeckung setzen.

Doppelter Nutzen

Wie Stadtplaner Nikolai Freiherr von Brandis dazu ausführte, würden mit diesem Projekt gleich zwei Ziele der Stadt erreicht – nämlich zum einen den ruinösen Verfall leer stehender Gebäude zu verhindern, zum anderen gastronomische Angebote in allen Ortsteilen zu erhalten beziehungsweise zu fördern. Diese Stellungnahme war dann auch eine Steilvorlage für die Ratsmitglieder, dem Projekt einstimmig das gemeindliche Einvernehmen zu erteilen. Die Räte lobten zudem den Mut der Bauherrin. Bürgermeisterin Angela Hofmann dankte dann auch noch der Antragstellerin für die gezeigte Kompromissbereitschaft. Sie habe bereits im Vorfeld die Gespräche mit der Bauverwaltung gesucht, was letztendlich auch zur positiven Einstellung aller führte.

Auf ein positives Echo stieß dann auch der Antrag auf die Erweiterung und Sanierung einer bereits vorhandenen Gaststätte in der Oberen Stadt. Das historische Stadthaus in der Amtsgerichtsstraße soll wieder neuen Glanz bekommen, zudem will man den Biergarten der im Nachbargebäude bestehenden Gaststätte erweitern. Dafür will man ein Nebengebäude abreißen, wofür bereits eine Genehmigung erteilt wurde. Auf der so frei werdenden Fläche soll eine Spielplatz für Kinder als Teil des Biergartens entstehen. In einem weiteren Nebengebäude am südlichen Grundstücksrand sollen zusätzliche Gästetoiletten eingerichtet werden.

Biogasanlage in Fröschbrunn

Prinzipiell einverstanden war man dann auch mit der Errichtung einer Biogasanlage in Fröschbrunn. Wie Stadtplaner von Brandis informierte, liege das Vorhaben zwar im Bereich des gültigen Bebauungsplanes „Sondergebiet Photovoltaik- und Freiflächenanlage und Geflügelauslauf in Fröschbrunn“, verstoße aber dennoch in drei Punkten gegen den Bebauungsplan. Dafür könne jedoch eine Befreiung erteilt werden. Allerdings sollten seiner Meinung nach entlang der westlichen Anlagengrenze mindestens fünf neue Bäume gepflanzt werden, da durch den Eingriff in die unmittelbare Umgebung einer Baumreihe das Entwicklungsziel des Bebauungsplanes beeinträchtigt werde: Die Doppelnutzung des Sondergebiets als Photovoltaikfläche und Geflügelauslauf dürfe durch den Bau nicht beeinträchtig werden. Das Gremium erteilte schließlich einstimmig dem Vorhaben grünes Licht, die Rathauschefin sprach sogar von einem erfreulichen, sinnvollen Energieversorgungskonzept.

Garagenneubau sorgt für Ärger

Für mächtig Ärger sorgte indes ein Antrag auf Neubau von fünf Garagen „Am Schulzentrum“. Nicht nur, dass die beantragten Garagen in etlichen Punkten den Regelungen im Bebauungsplan widersprechen, eine Doppelgarage wurde bereits schon gebaut. Klaus Simon (SPD) sprach in diesem Zusammenhang gar von Schwarzbau. Matthias Simon (FW) wies zudem daraufhin, dass in diesem Bereich bereits eine größere Baumaßnahme am Schulzentrum geplant sei und man daher das Vorhaben des Antragstellers unbedingt mit diesen Plänen abzustimmen habe. 3. Bürgermeister Bernd Liebhardt (CSU) forderte unbedingt eine Rücksprache mit dem Antragsteller, bevor man zustimme, auch Matthias Simon sah noch Klärungsbedarf. Letztendlich wurde der Antrag dann abgelehnt. Sollte die Dreifachgarage mit der bestehenden Zweifachgarage zu einer Zeile zusammengefasst werden und würde die Freifläche östlich der bestehenden Garagen unbebaut bleiben, sei aber eine spätere Zustimmung noch möglich. Weitere Auflagen wurden bezüglich der Dachform gestellt.

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