Kronach Auf einen Schlag 45 neue Wohnungen

Karl-Heinz Hofmann
Der Abriss ist vom Tisch. Vielmehr hat sich der Investor entschieden, das momentan leer stehende Lucas-Cranach-Haus komplett in neuen Wohnraum umzubauen. Kosten: Rund neun Millionen Euro. Das Bild zeigt, wie der Gebäudekomplex dann von der Maximilian-von-Welsch-Straße aussehen wird. Foto:  

Das Lucas-Cranach-Haus wird komplett umgebaut. Dazu kommt noch ein Parkdeck. Das Projekt entspricht größentechnisch der einer Siedlung. Investor ist die Sparkasse Kulmbach-Kronach.

 
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Kronach - Es sind wahrlich nicht immer gute und unkomplizierte Bauvorhaben, die der Bau-, Stadtentwicklungs- und Wirtschaftsausschuss der Stadt Kronach zu beraten hat. In der Sitzung am Donnerstag allerdings konnten sich Bürgermeisterin Angela Hofmann und das gesamte Gremium über einen Antrag einmal außerordentlich freuen: Demnach soll das ehemalige Lucas-Cranach-Haus umgebaut werden. 45 neue Wohnungen sollen entstehen. Dazu will man noch ein Parkdeck schaffen. Damit würde das ehemalige und nun leer stehende Seniorenwohnheim neu genutzt. Als Investor tritt die Sparkasse Kulmbach-Kronach in Erscheinung.

Die Schaffung von 45 Wohnungen verschiedener Größe sei ein sehr positives Signal für die Entwicklung der Stadt Kronach, so die Bürgermeisterin. Die Investitionssumme von rund neun Millionen Euro trage zur Wertschöpfung in der Lucas- Cranach-Stadt bei. Sie dankte dem Investor wie auch dem Planer Horst Hanna vom BauConcept Horst Hanna Kronach, der bei der Sitzung selbst Fragen aus dem Gremium beantwortete.

Das Projekt entspreche dem Volumen von 25 Einfamilienhäusern, die wiederum mit einer Siedlung vergleichbar seien, so Hanna. Im Gebäude sollen demnach 24 Wohnungen mit circa 40 bis 60 Quadratmetern, 19 Wohnungen mit 80 Quadratmetern und zwei Wohnungen mit einer Größe von circa 100 Quadratmetern entstehen. Insgesamt handelt es sich um 3100 Quadratmeter Wohnfläche plus Keller und Flure, die weitere 1500 Quadratmeter an Fläche beanspruchen. Alle Wohnungen seien barrierefrei zu erreichen und erhielten einen Balkon. Die Wohnungen würden in vorhandener Bausubstanz aus den Jahren 1969/1970 nach energetischen und ökologischen Gesichtspunkten gebaut und erhielten statt der bisheriger Öl/Gasheizung eine energetisch, ökologisch und ökonomisch sinnvollere Variante mit Holzpellets, unterstützt von Solaranlage.

Seiner Zeit voraus

Auch in der Gestaltung der Fassade sei man im Level der Zeit um mindestens zehn bis 15 Jahre voraus und erhalte dafür dankenswerter Weise Fördermittel durch die Förderbank Kreditanstalt für Wiederaufbau. Das Parkdeck erhalte drei Parkebenen mit 62 Stellplätzen, wobei jede Ebene von der Straße aus erreichbar sei, dazu kämen noch zehn Außenstellplätze. Ende 2022 soll alles fertig sein.

Besonders hob Hanna hervor, dass man mit der Umbaumaßnahme einen Abbruch des Lucas-Cranach-Hauses vermeiden könne. Hierzu habe man auch die Landesgewerbeanstalt (LGA) Bayern eingeschaltet, die das Gebäude als erhaltenswert eingestuft hätte. Deshalb habe man eine Sanierung vorgezogen, spare dadurch Zeit und Geld und schone zudem die Umwelt. Außerdem werde man mit der Außengestaltung auch das Stadtbild aufwerten und verschönern.

Tino Vetter (FW) begrüßte es, dass so viele Wohnungen entstehen. Er zeigte sich aber befremdend darüber, dass bereits gearbeitet werde und der Bauherr ein öffentliches Institut sei. Planer Hanna stellte dazu klar, dass die jetzt schon begonnenen bauvorbereitenden Arbeiten nicht genehmigungspflichtig seien. „Wir haben keine Zeit zu verlieren und müssen jeden Tag nutzen“, antwortete Hanna. Winfried Lebok (CSU) sprach von guter Planung, die auf gute Wohnqualität schließen lasse. 3. Bürgermeister Bernd Liebhardt (CSU) hob vor allem die geschaffene Parkplatzlösung als positiv hervor.

Dem Vorhaben wurde im Anschluss vom Gremium einstimmig das gemeindliche Einvernehmen erteilt.

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