Kronach Badespaß nur noch im Sportbecken

Karl-Heinz Hofmann
Im Kronacher Hallenbad Crana Mare können sich Besucher nur noch im Sportbecken tummeln. Der komplette Erlebnisbereich bleibt wegen der rasant steigenden Energiepreise geschlossen. Foto: Archiv NP

Wegen der explodierenden Energiekosten kommt es im Kronacher Crana Mare zu massiven Einschränkungen. Dafür sinken die Eintrittspreise.

 
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Dass die Kosten für Strom und Gas rasant steigen, hat nun auch Auswirkungen auf den Betrieb im Kronacher Hallenbad Crana Mare. Wegen der Energiekrise stehe dort nur noch das Sportbecken für den Schwimmbetrieb zur Verfügung, informierte Jochen Löffler, Leiter der Kronacher Stadtwerke, den Kronacher Werkausschuss in dessen jüngster Sitzung. Das Erlebnisbecken habe man ebenso geschlossen wie das Kinderbecken, den Whirlpool, die Warmwasserbecken, das Dampfbad, die Infrarotkabine und das Solarium.

Aufgrund der derzeitigen Versorgungslage habe man sich viele Gedanken zur weiteren Vorgehensweise im Hallenbad gemacht, das seit Montag wieder geöffnet sei, sagte Löffler. Die Energiekosten seien ein wichtiger Aspekt für den Betrieb der Einrichtung. Insbesondere die Kosten für Gas seien explodiert, verdeutlichte der Werkleiter mit einer Grafik. Außerdem würden die Strompreise enorm steigen. Daher habe es aus wirtschaftlicher Sicht dringenden Handlungsbedarf gegeben. Anhand der bekannten Nutzergruppen wurde ein neues Konzept für den Hallenbadbetrieb im Winter erstellt. Es sieht vor, dass nur das Sportbecken für den Schwimmbetrieb zur Verfügung steht. Der komplette Erlebnisbereich bleibt geschlossen. Die Wassertemperatur wird auf 27 Grad eingestellt, im Raum beträgt die Temperatur 28 Grad. Das Bad wird zu folgenden Zeiten geöffnet: montags bis freitags von 6 bis 7.45 Uhr für Frühschwimmer, von 7.40 bis 14.50 Uhr für das Schulschwimmen (Montag und Freitag nur bis 12.40 Uhr), von 15 bis 19 Uhr öffentlicher Badebetrieb (Montag und Freitag ab 13 Uhr). Von 15 bis 18 Uhr wird eine Bahn für Schwimmkurse reserviert. Zwischen 19 und 21 Uhr sind Vereine am Zug. Samstags, sonntags und feiertags gibt es von 8 bis 20 Uhr öffentlichen Badebetrieb. Wegen des reduzierten Angebots sinken auch die Eintrittspreise. Die Zwei-Stunden-Zeitkarte wird von drei auf zwei Euro ermäßigt, für Monatskarten werden nun 25 statt 35 Euro verlangt. Bedauert wurde im Ausschuss, dass die Realschule I auf Schwimmunterricht verzichtet, obwohl für sie Kapazitäten frei seien.

Zumindest den aktuellen Halbjahresbericht der Stadtwerke konnten die Ausschussmitglieder noch gelassen entgegennehmen und sich über die guten wirtschaftlichen Zahlen darin freuen. Der kaufmännische Leiter der Stadtwerke, Johannes Meitner, meldete sowohl für die Verwaltung als auch für die Eigenbetriebe Wasserversorgung, Abwasserbeseitigung und Energie betriebliche Erträge auf dem Vorjahresniveau. Aufgrund der coronabedingten Schließungen 2021 waren die Erträge im Schwimmbad Crana Mare sogar um 140 000 Euro höher. Die Besucherzahlen lagen im ersten Halbjahr 2022 bei 39 409. Auch bei der Parkdecknutzung rangiert man im Bereich des Wirtschaftsplanes 2022.

Werkleiter Löffler teilte mit, dass das Freibad zum 18. September geschlossen wurde. In diesem Sommer habe man dort 50 000 Badegäste gezählt. Ein Antrag der AfD auf kostenfreie Nutzung des Freibads im Crana Mare durch den Schwimmverein wurde einstimmig abgelehnt.

Löffler informierte darüber hinaus über Kostensteigerungen, die bei der Sanierung des Hochbehälters am Kreuzberg zu erwarten sind. Statt mit 700 000 Euro, wie veranschlagt, rechne man jetzt mit 1,4 Millionen Euro. Weil ein Neubau mit 2,5 bis drei Millionen Euro deutlich teurer wäre, hielt das Gremium trotzdem einstimmig an der Sanierung fest. Die Erweiterung des Betriebsgebäudes an der Kläranlage soll spätestens Anfang 2023 in Angriff genommen werden. Die Kosten dafür schätzt man auf 560 000 Euro.

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