Zeitarbeit schmiert ab
Am ungünstigsten war dagegen die Beschäftigungsentwicklung im Verarbeitenden Gewerbe. Dort belief sich der Personalabbau binnen Jahresfrist auf 1535 Beschäftigte (2,0 Prozent). Die größten Arbeitsplatzverluste hatten dabei die Metall- und Elektroindustrie sowie Stahlindustrie (-1022 oder -2,4 Prozent) sowie die Konsumgüterherstellung (-350, -2,3 Prozent). Der Bereich Handel, Instandhaltung und Reparatur von Fahrzeugen nahm um 881 Beschäftigte ab (-2,6 Prozent). Den prozentual mit Abstand kräftigsten Rückgang um 10,1 Prozent (-383) verzeichnete aufgrund der andauernden Krise der volatile Bereich der Zeitarbeit.
Kurzarbeit könnte wieder gefragt sein
Im Januar 2022 bezogen im Agenturbezirk insgesamt 905 Betriebe für 6120 Arbeitnehmer im Bereich der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg Kurzarbeitergeld. 2,5 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten waren in Kurzarbeit. Der durchschnittliche Arbeitsausfall lag damals pro Kurzarbeiter bei 36,2 Prozent. Auf Vollzeitstellen bemessen, konnten so 2217 Arbeitsplätze gerettet werden. Im Verlauf des Jahres verlagerten sich die Ursachen für die Kurzarbeit zunehmend auf Lieferengpässe und Rohstoffmangel sowie die Folgen der Energiekrise wegen des Ukrainekrieges. Corona spielte kaum noch eine Rolle. Die Kurzarbeiterquote sank allein bis August auf lediglich 0,3 Prozent. „Das Kurzarbeitergeld hat sich während der zwei Jahre Coronakrise als Firmen- und Jobretter im Dauereinsatz erfolgreich bewährt. Auch in der jetzigen Krise, bedingt durch die Folgen des Angriffskrieges Russlands auf die Ukraine, gibt es unserer Wirtschaft Rückendeckung. Zwar verzeichnen wir noch keine spürbare steigende Inanspruchnahme, jedoch zeigen die zunehmenden Anfragen der Firmen, dass sie es als Ass im Ärmel für den Fall der Fälle zu schätzen wissen“, so Stefan Trebes.