Kronach Brauchtum auf dem Stundenplan

Karl-Heinz Hofmann
Sie freuen sich über die Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung der Berufsfachschule für Musik mit dem Bayerischen Landesverein für Heimatpflege: Landrat Klaus Löffler und Bezirkstagspräsident Henry Schramm (sitzend von links) sowie der Geschäftsführer des Landesvereins für Heimatpflege Rudolf Neumaier, der 2. Vorsitzende der Bezirksheimatpflege Günter Dippold, die neue Lehrerin für Volksmusik Caroline Pruy-Popp sowie der kommissarische Schuleiter Manuel Grund und sein Stellvertreter Gio Abuladze , (hinten von links). Foto: Karl-Heinz Hofmann

Die Berufsfachschule für Musik in Kronach geht neue Wege. Kronach ist damit erst die zweite Ausbildungsstätte dieser Art in ganz Bayern.

 
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An der Berufsfachschule für Musik Oberfranken (BFM) gibt es ein neues Lehrfach: Künftig wird dort auch im Fachbereich Volksmusik unterrichtet. Kronach ist damit erst die zweite Ausbildungsstätte dieser Art in ganz Bayern. Der Schwerpunkt des neuen Faches an der BFM liegt dabei auf fränkischer Volksmusik, aber auch traditionelle Musikrichtungen anderer Länder und Ethnien werden behandelt.

Möglich machte die Einführung des Faches eine neue Kooperation zwischen der Berufsfachschule und dem Bayerischen Landesverein für Heimatpflege. Bei der Unterzeichnung des Vertrags sprach dann auch Bezirkstagspräsident Henry Schramm, zugleich stellvertretender Vorsitzender des Zweckverbandes Berufsfachschule für Musik und Sing- und Musikschulwerk Oberfranken, von einem großen und freudigen Tag für die Kronacher Bildungseinrichtung. Wie er betonte, sei die Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Landesverein für Heimatpflege in dieser Form einzigartig.

Vielfältige Angebote

Träger der Berufsfachschule für Musik sind der Bezirk Oberfranken und der Landkreis Kronach. Sie unterstützen die Einrichtung jährlich mit rund 800 000 Euro. Die Berufsfachschule überzeuge durch eine Vielfalt an Angeboten und erfreue die Region mit großartigen Konzertveranstaltungen auf qualitativ hohem Niveau, so Schramm. Als sich dann im Juni dieses Jahres Landrat Klaus Löffler in Abstimmung mit der Schulleitung an den Bezirk gewandt und die Kooperation vorgeschlagen habe, habe man dieser sofort zugestimmt. „Wir haben darin eine Aufwertung der BFM gesehen. Und heute wurde mit der Vertragsunterzeichnung der Weg dafür freigemacht“, so Schramm.

Zentrale Säule

„Die Kultur- und Heimatpflege stellt eine wichtige und zentrale Säule des Bezirks Oberfranken dar, Brauchtumspflege ist sehr wichtig, gerade in der heutigen schnelllebigen Zeit. Und die Volksmusik ist ein wichtiger Teil davon! Heimat gibt Orientierung und gerade die kulturelle Vielfalt ist es, die unsere Region so besonders macht“, zeigte sich der Bezirkstagspräsident überzeigt. Schramm hob zudem hervor, dass der Bezirk der Kultur- und Heimatpflege in allen Bereichen beratend zur Seite stehe und auch die Volksmusikszene in Oberfranken stets unterstütze – etwa durch eigene Veröffentlichungen, durch die Bereitstellung von Lieder- und Notenheften „und ganz besonders auch durch die große Tradition des Oberfränkischen Volksmusikfestes, das nächste finde am 15. Oktober in Thurnau statt“, so Schramm. Damit wolle man fränkische Volksmusik möglichst vielen Menschen näherbringen, könne ihre Vielfalt aufzeigen und trage somit zur Stärkung der oberfränkischen Identität bei.

Heimat pflegen

Für Landrat Klaus Löffler freute sich zudem, anlässlich der Unterzeichnung den neuen kommissarischem Schulleiter Manuel Grund und seinem Stellvertreter Gio Abuladze vorzustellen. Die Schulleiter wiederum begrüßten als Dozentin und neue Lehrkraft für Volksmusik an der BFM Oberfranken in Kronach, Caroline Pruy-Popp (aus Bad Berneck), die auch Leiterin der Beratungsstelle für Volksmusik Franken ist und große Erfahrungen auf diesem Sektor nachweisen kann. Günter Dippold, 2. Vorsitzender der Bezirksheimatpfleger in Oberfranken, betonte dann auch, dass Heimat gepflegt werden müsse. Und diese Pflege werde vorzüglich durch die Volksmusik gefördert. Die Musikvereine seien bei fast allen Veranstaltungen dabei und führten Menschen aller Generationen zusammen. Er freute sich besonders darüber, dass mit Caroline Pruy- Popp eine Praktikerin als Lehrkraft gewonnen werden konnte, die sich schon ehrenamtlich in vielen Funktionen für die musikalische Bildung von jungen Leuten engagiert habe und junge Leute motivieren könne. Heimat werde emotional erlebt und dazu trage einen großen Teil die Volksmusik bei.

Zusammenhalt stärken

Der Geschäftsführer des Landesvereins für Heimatpflege, Rudolf Neumaier, stellte schließlich den Verein zur Förderung der Heimatpflege in Bayern mit Sitz in München näher vor. Wie der Landrat abschließend betonte, sei es ein Ziel aller Beteiligten, die BFM in eine gute Zukunft zu führen. Die Aufnahme des Lehrfachs Volksmusik sei dabei auch noch ein großer Schritt, um die Menschen in der Region für ihre Musik zu begeistern und ihren Zusammenhalt zu stärken.

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