Kronach Brauchtum verbindet Generationen

Karl-Heinz Hofmann

Die Kronacher Rosenbergler haben die Pandemie hinter sich gelassen. Sie frönen nun wieder der Geselligkeit – und der Wahrung der Tradition.

Vier Generationen aus einer Familie prägen maßgeblich den Volks- und Gebirgstrachtenverein „Die Rosenbergler“ Kronach. Das Bild zeigt (hinten, von links) Katrin Schubert, Christa Eidloth, Pia Ender, Stefan Ender und Julia Beitzinger sowie (vorne, sitzend von links) Lenz Beitzinger, Rebecca Schubert und Fritz Beitzinger. Foto: Karl-Heinz Hofmann

Der Volks- und Gebirgstrachtenverein „Die Rosenbergler“ hat mit einem Wirtshaussingen im Vereinsheim einen Jahresauftakt nach Maß gefeiert. Mit Ohrwürmern wie dem Lied „Tief im Frankenwald“ und weiteren zünftigen Brauchtums- und Heimatliedern verstanden es die Musiker Stefan Ender und Jürgen Ditsche, die gut gelaunten Besucher zum Schunkeln und Mitsingen zu bewegen.

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Die Rosenbergler leben für ihre Tradition und verbinden dadurch die Generationen. Ein typisches Beispiel hierfür gibt es in der Vorstandsfamilie von Stefan und Pia Ender. Uroma Christa Eidloth hat zusammen mit ihrem Ehemann Dieter vor über 50 Jahren die Jugendgruppe des Vereins ins Leben gerufen. Mit ihrer Tochter Pia übernahm die nächste Generation das Ruder der Jugendleitung. Mittlerweile sind deren Töchter Katrin Schubert und Julia Beitzinger zusammen mit Marianne Pfeffer Jugendleiterinnen.

Pia und Stefan Ender, den alle einfach „Edd“ nennen, haben sich in Neukenroth auf der Trachtenkerwa kennengelernt. Beide hatten ein Faible für den Trachtentanz und nahmen später unter anderem gemeinsam an einer Vortänzerprobe des Trachtengauverbands Oberfranken teil. 1992 wurde „Edd“ zum Vorsitzenden der Rosenbergler gewählt. Bis heute ist er mit Engagement und Herzblut bei der Sache.

Verein hat viel nachzuholen

Zuletzt hat man öffentlich weniger von den Rosenberglern gehört und gesehen – wegen der Corona-Pandemie. 2022 lief das Vereinsleben allerdings wieder an. Heuer soll es wieder so sein wie immer. So lernen schon die Kleinsten Taktgefühl, Gemeinschaftssinn und haben Spaß an gemeinsamen Aktivitäten rund um den Trachtentanz. Für die Größeren wiederum finden Nähstunden statt, denn die Trachten werden von den Vereinsdamen größtenteils selbst hergestellt. Ausgeführt werden die edlen Kostüme beim traditionellen Wirtshaussingen, das an jedem ersten Montag im Monat stattfindet.

Zum Jahresablauf gehören auch die traditionellen „Klüeßessen“ des Vereins. Es wird selbst gekocht und bei zünftigen fränkischen Braten gefeiert. Musste man in den vergangenen Jahren auf die 70. Jubiläumsfeier und das 60. Jubiläum der Weihe der Vereinsfahne verzichten, gibt also viel nachzuholen bei den Brauchtumswahrern der Lucas-Cranach-Stadt.