Kronach Corona schlägt auf den Tourismusbetrieb durch

Karl-Heinz Hofmann

Die Stadt Kronach hofft auf eine Erholung des Wirtschaftszweigs imnächsten Jahr. Man will Lehren aus der Krise ziehen.

 
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Das Cranach-Netzwerk blickt schon auf das nächste große Jubiläum: 2022 jährt sich Luthers Neuübersetzung des Neuen Testamentes mit Holzschnitten von Lucas Cranach, das sogenannte September-Testament, zum 500. Mal. Die Partner der „Wege zu Cranach“ hoffen darauf, dieses Jubiläum coronafrei mit vielen Besucherinnen und Besuchern feiern zu können. Foto: /Stadt Kronach

Kronach - Der Tourismus- und Stadtmarketingausschuss des Kronacher Stadtrats hat am Montag den Wirtschaftsplan 2022 des Tourismus- und Veranstaltungsbetriebs (TVB) verabschiedet. Die Verantwortlichen äußerten in diesem Zusammenhang die Hoffnung, nach den von Absagen geprägten Corona-Jahren 2020 und 2021 im kommenden Jahr wieder durchstarten zu können.

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Zuvor hatte TVB-Chefin Kerstin Löw erklärt, vor welch schweren Aufgaben und Herausforderungen der Eigenbetrieb zuletzt stand. Die Pandemie habe zu einem noch nie da gewesenen Einbruch der Tourismuswirtschaft gesorgt. „Sie traf eine Branche ganz besonders hart, deren gesamtwirtschaftliche Bedeutung in den vergangenen 20 Jahren immer mehr an Umfang gewann“, so Löw. Auch für Kronach, das vor allem mit der aufwendigen Festungssanierung stark auf den Aufbau einer touristischen Infrastruktur setze, habe sich Corona als heftiger Einschnitt erwiesen.

Lichtblick Jufa-Hotel

Ein Lichtblick hingegen sei die Eröffnung des JUFA-Hotels auf der Festung Rosenberg gewesen. Zusätzlich „erwies sich die Pandemie als Beschleuniger der digitalen Entwicklung“. Online-Angebote und digitale Kommunikation seien zum Pandemie-Überbrückungsinstrument der Tourismusbranche geworden. An diese Entwicklung wolle man in Kronach anknüpfen. „Digitalisierung und Individual- wie Familientourismus können zu dauerhaften Standbeinen des Reiseverhaltens werden“, so Löw. Der Wirtschaftsplan für 2022 fand schließlich, wie die gesamte Arbeit des Tourismusteams der Stadt, die Zustimmung von sieben der neun Ausschussmitglieder. Lediglich Klaus Simon (SPD) und Martin Panzer ZKC) waren dagegen, weil sie gern mehr Spareffekte gesehen hätten. Auf die Kritik angesprochen, verwies die Tourismusleiterin auf die steigenden Fixkosten, die nicht immer durch Mehreinnahmen ausgeglichen werden könnten. Aber es lohne sich, für mehr Lebensqualität auch zu investieren: „Kultur lohnt sich!“

Dickes Minus

Der Wirtschaftsplan 2022 weist im Erfolgsplan Erlöse in Höhe von 787 510 Euro und Aufwendungen von 1,8 Millionen Euro auf. Das betriebliche Ergebnis beläuft sich somit auf ein Minus von 966 840 Euro. Der Vermögensplan sieht Investitionen in Höhe von 179 500 Euro vor.

Positiv wurden im Anschluss die Informationen von Sabrina Stöckert über die Einführung einer Frankenwald-Card aufgenommen. Die Nachfolgerin der Kronach-Card soll neue Potenziale heben. Bürgermeisterin Angela Hofmann (CSU) lobte ausdrücklich diese Initiative des Vereins „Kronach er.leben“ und dankte der Vorsitzenden Sabrina Stöckert für das große Engagement.

Auf Nachfrage von Heinz Hausmann stellte Kerstin Löw einige Planungen für das Jahr 2022 vor. Unter anderem stehen hier Jubiläen an, so der 125. Geburtstag von Andreas Bauer, 20 Jahre Landesgartenschau Kronach, 500 Jahre September-Testament und der 500. Todestag von Hans Süß, Kulmbach.