Versorgung in Kronach Damit das Wasser langfristig sprudelt

red
  Foto: FWO

Die Fernwasserversorgung Oberfranken bezieht Wasser aus drei Quellen. Eine von ihnen soll künftig noch stärker sprudeln – und das über 30 Jahre.

 
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Die Fernwasserversorgung Oberfranken (FWO) verfügt über drei Standbeine bei der Gewinnung: im Norden des Verbandsgebiets die staatliche Talsperre, eine Zuspeisung von den Stadtwerken Kulmbach für die Fernleitung nach Bayreuth und im Süden einen Verbund mit dem Zweckverband „Wasserversorgung Fränkischer Wirtschaftsraum (WFW)“ mit Sitz in Nürnberg. Dieser Vertrag wurde nun neu abgeschlossen und sichert der FWO pro Jahr vier Millionen Kubikmeter Trinkwasser.

Zweites Standbein

„Der Verbund zum WFW ist unser zweites Standbein und daher eminent wichtig in der technischen Versorgungsarchitektur der FWO“, wird Vorsitzender Heinz Köhler in einer Pressemitteilung zitiert. Der neue Vertrag wurde demnach mit einer Laufzeit bis 2053, also sehr langfristig abgeschlossen. „Mit dem WFW hatten wir die vergangenen 30 Jahre eine hervorragende Zusammenarbeit und sind uns sicher, dass dies die nächsten 30 Jahre ebenfalls so sein wird“, so Köhler weiter.

Der Zweckverband „Wasserversorgung Fränkischer Wirtschaftsraum“ ist wie die FWO ein Fernwasserversorger, der andere kommunale Wasserversorger mit Trinkwasser beliefert. Der Verband setzt sich vor allem aus Mitgliedern der Metropolregion Nürnberg zusammen. Zusätzlich werden noch andere größere Wasserversorgungsunternehmen versorgt. Die FWO zählt mittlerweile zu den größten Abnehmern des WFW. Pro Jahr liefert der WFW gut 30 Millionen Kubikmeter Trinkwasser vom Süden in den Norden Bayerns.

Sichere Versorgung

Nach Einschätzung von Verbandsdirektor Markus Rauh ist dies einer der zentralen Vorteile auch für die FWO: „Durch den Verbund mit dem WFW in unserem südlichen Verbandsgebiet haben wir eine leistungsfähige Bezugsmöglichkeit, die unabhängig von den anderen Standbeinen der FWO funktioniert. Das ist ein wichtiger Baustein für eine sichere Versorgung unserer Kunden.“ Im normalen Betriebszustand wird mit dem WFW-Wasser der Raum Bamberg beliefert. In besonderen Situationen kann das WFW-Wasser bis in den Norden zum Beispiel in den Landkreis Hof transportiert werden. „Wir ertüchtigen kontinuierlich unser entsprechendes technisches System, vor allem die Pumpwerke stehen dabei im Fokus. Rund drei Millionen Euro werden wir bis Ende 2023 investieren, damit wir künftig noch mehr Menge vom Süden in den Norden bekommen können“, so Rauh weiter.

Der Vertrag beginnt formal am 1. Januar 2024 und läuft über 30 Jahre bis Ende 2053. Die Bestellmenge wurde seitens der FWO von rund 3,2 auf künftig vier Millionen Kubikmeter pro Jahr angehoben. „Wir wollten insgesamt mehr Menge zur Verfügung haben mit Blick auf den Klimawandel“, so Rauh. Vorsitzender Köhler ergänzt: „Insgesamt stehen uns ab 2024 mit den drei Standbeinen Talsperre, WFW-Bezug und Einspeisung Kulmbach 21 Millionen Kubikmeter Trinkwasser zur Verfügung. Dem stehen eine Abgabemenge im Rekordjahr 2022 von circa 15 Millionen Kubikmeter gegenüber.“

Der Zweckverband

Die Fernwasserversorgung Oberfranken, kurz FWO, liefert schon seit über 40 Jahren Trinkwasser. Sie ist ein kommunaler Zweckverband. Er besteht aus 15 Mitgliedern: acht Landkreisen und sieben Städten. Die FWO ist größter Wasserversorger im Regierungsbezirk Oberfranken und verteilt etwa 20 Prozent des oberfränkischen Trinkwassers. Das Leitungsnetz ist rund 500 Kilometer lang.

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