Kronach Dritte Impfung statt Einschränkungen

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Kronach bleibt weiterhin der Corona-Hotspot in Oberfranken. Auf Hilfe durch die Bundeswehr bei der Kontaktverfolgung will man aber noch verzichten.

 
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Wer will, kann sich im Kronacher Impfbus auch eine Auffrischungsimpfung geben lassen. Foto: /NP-Archiv

Kronach - 412,9 beträgt der offizielle Inzidenzwert des Landkreises Kronach am Dienstagabend laut RKI. Wie das Landratsamt Kronach berichtet, befinden sich derzeit insgesamt 343 Personen aus der Region in Quarantäne. Allein 20 Fälle meldet die Behörde am Dienstag. Dem gegenüber stehen lediglich 17 Personen, die seit dem gleichen Tag als Genesen gelten. Erstmals seit genau zwei Wochen muss das Landratsamt zudem wieder einen Todesfall vermelden. Auch nach einer Woche scheint ein gemeinsamer Ursprung der Corona-Welle laut Kontaktrückverfolgung nicht ersichtlich.

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„Mit Blick auf den bayern- und deutschlandweiten Anstieg der Sieben-Tage-Inzidenz sind wir Teil einer Entwicklung, deren Ursprung sicherlich auch darin zu suchen ist, dass sich die Menschen jahreszeitenbedingt wieder mehr in Gebäuden treffen und dort eine erhöhte Ansteckungsgefahr herrscht als im Freien“, erklärt Alexander Löffler, Pressesprecher des Landratsamtes Kronach. Trotzdem beobachte man das Infektionsgeschehen im Landkreis natürlich mit einer gewissen Sorge. Auf einzelne Veranstaltungen oder Orte lasse sich die derzeitige Serie an Corona-Neuinfektionen nämlich auch in dieser Woche nicht zurückführen. Grund hierfür seien unter anderem die wiedergewonnenen Freiheiten der Bürger, die eine genaue Zuordnung von Infektionsorten- und Zeitpunkten erschwere. „Nichtsdestotrotz spielt die Kontaktnachverfolgung für uns nach wie vor eine wichtige Rolle, um Infektionsketten erfassen und bestenfalls unterbrechen zu können“, betont der Pressesprecher. Aus diesem Grund ordne man ihr auch eine besondere Priorität zu.

Ähnlich wie in Kronach sieht es auch im Nachbarlandkreis Sonneberg aus, der inzwischen bereits auf einen Inzidenzwert von 490,8 kommt. „Auch bei uns erleben wir ein sehr diffuses Infektionsbild“, heißt es hier aus dem Landratsamt. Dieses stelle auch die Kontaktnachverfolgung der Behörden vor große Herausforderungen. Aus diesem Grund habe man sich in Sonneberg nun sogar dazu entschieden, erneut das Militär um Hilfe bei der Suche nach Infektionsquellen zu bitten.

So weit ist man in Kronach derzeit offenbar jedoch noch nicht. Eine Unterstützung durch die Bundeswehr sei hier zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht vorgesehen. Ebenso wenig wie die erneute Einführung möglicher Einschränkungen für die Bevölkerung in der Region. „In Bezug auf Maßnahmen liefert uns die aktuelle Infektionsschutzmaßnahmenverordnung Vorgaben, an die wir uns halten“, erklärt Löffler. Darüber hinaus gehende Maßnahmen seien aktuell nicht geplant.

Untätig im Angesicht der neuen Corona-Welle bleibt man in Kronach jedoch auch nicht. Statt auf Einschränkungen setzt das Team des Kronacher Impfzentrums auf Auffrischungsimpfungen, um das Virus zu bekämpfen. Und dieses Angebot kommt in der Bevölkerung offenbar gut an.

„Alleine am Freitag haben wir insgesamt 210 Impfungen durchgeführt“, betont organisatorischer Leiter Ralf Schmidt. Aus diesem Grund habe man nun beschlossen, neben dem Impfbus auch Auffrischungstermine im Impfzentrum anzubieten. Zur Terminvereinbarung genügt ein kurzer Anruf unter Telefon 09261/678666.

Unabhängig davon bestehe natürlich weiterhin die Möglichkeit, zu den üblichen Öffnungszeiten – mittwochs und freitags von 13 bis 18 Uhr und an Samstagen von 8 bis 15 Uhr – auch ohne Termin ins Impfzentrum zu kommen. Das Team bitte allerdings um Verständnis, dass es bei spontanen Besuchen zu Wartezeiten kommen könne.

Darüber hinaus könnten Interessierte nach wie vor das Angebot des Impfbusses wahrnehmen. Dieser steht am heutigen Mittwoch, 3. November, von 10.30 bis 12 Uhr am Kirchplatz in Windheim, von 12.30 bis 14 Uhr am Feuerwehrhaus in Buchbach und von 14.30 bis 16 Uhr am Kirchplatz in Hirschfeld.