Kronach Ein Apfelbaum als Abschiedsgeschenk

Heike Schülein
Angela Bauer (stehend) inmitten ihrer Kindergartenkinder. Foto: /Heike Schülein

Angela Bauer, langjährige Kinderpflegerin im Kronacher Rosenberg-Kindergarten, tritt in den Ruhestand. Bei einer Andacht feiern sie Kinder und Erwachsene.

 
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Kronach - Wie sich ein Apfelbaum im Laufe der Jahreszeiten verändert und was er braucht, um reiche Frucht hervorzubringen – das haben die „Spatzen“-Kinder des Kronacher Rosenberg-Kindergartens bei einem kleinen Anspiel in der Stadtpfarrkirche gezeigt.

„Wir sind von einem normalen Kindergarten-Betrieb noch immer weit entfernt“, bedauerte Kita-Leiterin Birgit Kestel in ihrer Begrüßung. Die Familienwanderung im Herbst sei die letzte gemeinsame Unternehmung gewesen. Umso mehr freue man sich nun über die gemeinsame Familienandacht. Das Thema „Wie ein Baum verwurzelt in der Erde, so soll mein Glaube sein“ passe gut zur aktuellen Situation. Auf Gott dürfe man vertrauen, dass er durch diese schwierige Zeit führe.

Die Jungen und Mädchen brachten sich nicht nur mit dem Anspiel in die Gestaltung des Gottesdienstes ein, sondern auch mit Fürbitten, Gedanken, Tänzen und Liedern wie „Du hast uns deine Welt geschenkt“, „Wer sich auf Gott verlässt“, „Unser Freund heißt Jesus Christ“ und „Halte zu mir, guter Gott“. Das Thema weise Parallelen zur Entwicklung der Kinder auf, sagte Pfarrer Thomas Teuchgräber in seiner Predigt. So bräuchten sie – wie sie auch in ihren Fürbitten feststellten – Menschen, die sich um sie sorgten, damit sie auch in stürmischen Zeiten fest verwurzelt blieben. Wie der Baum Sonne und Wasser zum Wachstum brauche, so benötigen Kinder Freunde, Familie und Gottes Segen, um sich gut zu entwickeln. „Der Baum hält den Winter aus, weil er weiß, dass auch wieder die Sonne scheint“, erklärte der Pfarrer, dass der Baum im Wechsel der Jahreszeiten symbolisch für unser Leben stehen könne. Auch für Menschen gebe es ungemütliche Phasen. Es brauche jedoch „Regen“, damit das Leben Frucht tragen könne.

„Mäuse“-Kinder halten Buchstaben

Eingebettet in die Andacht war die Verabschiedung der langjährigen Kinderpflegerin Angela Bauer, die nach fast 50 Jahren im Berufsleben in den wohlverdienten Ruhestand trat. Nachdem sie zunächst im Kindergarten in der Siedlung tätig gewesen war, trat sie 2000 in den katholischen Rosenberg-Kindergarten ein.

Die „Mäuse“-Kinder hielten bei der Andacht Buchstaben in die Höhe, die zusammen die Worte „Danke Angela“ ergaben. Dabei ordneten sie jedem Buchstaben Eigenschaften zu, die auf die Kinderpflegerin zuträfen. Mit Liedern wie „Du bist spitze“ und „Good bye, Adieu, Auf Wiedersehen“ sowie dem Tanz „Ich glaub’, ich hab dich lieb“ dankten sie für die Liebe und Fürsorge in all den Jahren. Die Kinder hatten herzförmige Anhänger mit guten Wünschen versehen, womit sie den Apfelbaum des Anspiels schmückten – eines der Abschiedsgeschenke für Angela Bauer. Dankesworte sprachen auch Anna-Lena Lenhart vom Elternbeirat sowie Thomas Pyka, Geschäftsführer der katholischen Kindertagesstätten im Dekanat Kronach. Er lobte das Herzblut, die Leidenschaft und die große Liebe zu den Kindern, mit denen Angela Bauer ihren Beruf fast fünf Jahrzehnte lang ausgeübt habe. Diese bedankte sich sichtlich gerührt für den liebevollen Abschied. „Mein beruflicher Weg geht jetzt leider zu Ende. Ich bin so gerne jeden Tag in den Kindergarten gegangen. Es gibt nichts Schöneres als Kinder dabei zu begleiten, wie sie lernen und selbstständig werden“, sagte sie. „Ich habe den schönsten Beruf, den es gibt. Ich hätte mir nie etwas anderes vorstellen können.“ Für die Kinder hatte sie kleine Überraschungen dabei. Zudem durften sich die Jungen und Mädchen noch über die Osternester des Kindergartens freuen.

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