Spiellandschaft in Kronach Ein Paradies für alle Generationen

Heike Schülein

Der Stadtgraben wurde in drei Monaten Bauzeit neu gestaltet. Davon profitieren nicht nur Kinder.

 
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Seilbahn-Fans schwingen sich durch die Lüfte, die Rutsche ist in Dauerbelagerung, feuchtfröhlich geht es bei der Wasserspielanlage zu – und da ist noch das Highlight des Spielplatzes: die große Burg. Die Freude über die neu angelegte Spiel- und Bewegungslandschaft im Kronacher Stadtgraben mit viel Platz zum Toben, Entdecken und Ausprobieren stand am Samstag vielen kleinen Burg-Eroberern ins Gesicht geschrieben. Da machte es auch nichts, dass Petrus ein wenig die Himmelsschleusen geöffnet hatte.

In drei Monaten Bauzeit war der Stadtgraben in einen Treffpunkt für alle Generationen verwandelt worden, der mit seinen vielfältigen Angeboten zum Verweilen einlädt. Finanziell ermöglicht wurde die Neugestaltung im Zuge des städtebaulichen Programms des bayerischen Ministeriums für Wohnen, Bau und Verkehr. Auf die Gesamtkosten von 220 000 Euro erhielt die Stadt einen Zuschuss von 150 000 Euro, gefördert durch das Programm „Innenstädte beleben“.

Drei Ziele

„Der Kronacher Stadtrat hat sich mit der Neugestaltung dieser Fläche drei Ziele gesetzt“, erklärte Kronachs Bürgermeisterin Angela Hofmann bei der Eröffnungsfeier. Die in den Abendstunden illuminierte Stadtmauer sowie die großzügig gestaltete, helle und offene Fläche sollen zu mehr Sicherheit in der Innenstadt beitragen. „Vor allem aber ging es uns auch um eine attraktive Innenstadt mit einer angenehmen Aufenthaltsqualität sowie Wohlfühlatmosphäre“, erklärte sie.

Eine Projektgruppe, die das Konzept dafür ausgearbeitet hatte, hatte sich dafür viele verschiedene Gruppierungen ins Boot geholt. Hierzu zählten neben der Bürgermeisterin auch Verwaltungsmitarbeiter und der Stadtrat sowie Vertreter des Aktionsbündnisses „familienfreundlicher Landkreis“, der Studierenden in Kronach, des Jugendparlaments, Einzelhandels, Seniorenbeirats und der Kita-Leitungen. Ihnen allen dankte sie, ebenso den Technischen Diensten der Stadt Kronach mit ihrem Leiter Marco Deuerling, die für die Planung und Ausführung verantwortlich zeichneten.

Von der Ritterburg bis zur Calisthenics-Anlage

Im Bereich des hinteren Stadtgrabens entstand ein Ritterburg-Spielplatz. Das Spaßparadies ist in drei Bereiche nach Altersgruppen eingeteilt. Es gibt eine Calisthenics-Anlage, die zum Trainieren von Kraft und Ausdauer ab dem 14. Lebensjahr gedacht ist. Im Anschluss wurde eine Ritterburg mit einer Höhe von 5,8 Metern errichtet. Dieses Multifunktionsgerät lädt zum Rutschen und Klettern ein. Das Areal zielt auf die Altersgruppe zwischen drei und 14 Jahren ab. Der vordere Bereich des Spielplatzes ist für Kleinkinder gedacht. Hier können die Jungen und Mädchen Burgen und Wassergräben im Sand bauen. Die Matschanlage wird mit Trinkwasser gespeist. In der Nähe können sich Eltern und Kinder auf Ruhebänken und weiteren Sitzmöglichkeiten ausruhen.

Mehr Sicherheit

Der Spielplatz wurde durch einen zusätzlichen Zugang vom Verkehrsweg erschlossen. Um zukünftige Veranstaltungen im Stadtgraben besser durchführen zu können, wurden eine Strom- und Wasserversorgung sowie eine Abwasserentsorgung vorgesehen. Die Sicherheit bei Dunkelheit wurde durch eine Illumination der Stadtmauer erhöht. An den Wegen entstanden insektenfreundlich bepflanzte Flächen sowie in der Mitte ein kleines Biotop. Die Baumreihe wurde an den bestehenden Gehölzgürtel angeschlossen.

Domkapitular Thomas Teuchgräber und Dekan Markus Müller segneten die neue Parkanlage und alle, die diese nutzen. Den Hauptpersonen des Tages – sprich: den zahlreich anwesenden Kindern – oblag schließlich mit dem Durchschneiden des symbolischen Absperrbands die offizielle Eröffnung des Spaßparadieses. Zur Feier des Tages gab es für alle Jungen und Mädchen Süßigkeiten, bevor weiter gespielt, geklettert, gerutscht und getobt wurde.

Für die fröhliche musikalische Umrahmung der Eröffnung sorgten Stefan Ender und Jürgen Ditsche.

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