Neuses - Eigentlich kennt man Innocept Engineering als Ingenieurbüro, das vor allem in der Automobilbranche Lösungen für oft herausfordernde Problemstellungen sucht. Dass man einmal in die Entwicklung von Atemmasken Zeit investieren würde, das hätte man sich vor einigen Monaten bei dem Neuseser Unternehmen wohl nicht vorstellen können. "Anfang März saßen wir mit einem Projektpartner zusammen. Am Ende der Besprechung sagte er, er habe über die Corona-Thematik nachgedacht und geht davon aus, dass da noch einiges auf Deutschland zukommen könnte", erinnert sich Birgit Partheymüller, Geschäftsführerin von Innocept Engineering. Zu der Zeit habe noch kein Mensch vom Shutdown oder einem Mangel an Schutzausrüstung gesprochen. Trotzdem habe man überlegt, ins Risiko zu gehen und Schutzmasken zu entwickeln. Risiko deshalb, weil die Entwicklung so einer Maske mit entsprechendem Spritzgusswerkzeug schnell Kosten im sechsstelligen Euro-Bereich verschlingen kann. "Uns war aber schnell klar, wir machen das. Außerdem gab es noch einen Plan B", erzählt sie. Falls die Pandemie nicht kommen sollte - so dachte man noch Anfang März -, habe die Maske auch noch ihre Daseinsberechtigung im Heimwerkerbereich zum Beispiel als Schutz vor Staub. Denn jeder Hobbybastler kennt das Problem: Stoffmasken nutzt man einmal, legt sie weg und wenn man sie später wieder braucht, sind sie dreckig und man entsorgt sie.