Kronach Fußgängerzone in der Schwedenstraße?

Rainer Glissnik
Ein Einkaufsbummel durch die Kronacher Fußgängerzone? Geht es nach den Grünen, ist das auch in der Schwedenstraße bald möglich. Foto: Archiv

Die Kronacher Grünen diskutieren, wie die Innenstadt attraktiver werden kann. Der Verkehr spielt dabei eine wichtige Rolle. Das Auto soll aber nicht ganz verschwinden.

 
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Kronach - Überall im Land wird diskutiert und mitunter gestritten, wie sich die Innenstädte entwickeln sollen. Die Kronacher Grünen wollen erreichen, dass sich bereits jetzt möglichst viele Gedanken über die Entwicklung des Herzens der Lucas-Cranach-Stadt machen. Ihr Anliegen ist es, das Zentrum lebenswerter zu gestalten, mehr für Fußgänger und Radfahrer zu tun und den notwendigen Autoverkehr in Einklang zu bringen. Helfen sollen dabei unter anderem verkehrsberuhigte Bereiche in der Innenstadt. Außerdem gebe es Nachholbedarf in Sachen Radwege.

"Es geht um ein Miteinander für Fußgänger, Radfahrer und Autofahrer", betonte Franz Köstner. Er verlangte: "Weg von der Förderung des Einzelhandels draußen." Er hatte einige Vorschläge für eine lebenswertere Innenstadt, in der Fußgänger und Radfahrer stärker berücksichtigt werden, Familien mit Kindern bessere Bedingungen finden und die Autofahrer, die in die Stadt wollen und müssen, nicht ausgeschlossen werden. "Es würde mehr Spaß machen, die ansässige Gastronomie und Verweilmöglichkeiten zu nutzen und Shoppen wäre auch schöner."

Vor 25 Jahren hatte er als Stadtrat ähnliche Ideen eingebracht. Heute noch, so glaubt er, folgen die Verantwortlichen seinen Vorschlägen nicht. Vielmehr heiße es, in zwei Jahren sollen Überlegungen für den Verkehr in der Innenstadt beginnen. Wenn der Campus kommt, könnte man vielleicht darüber nachdenken, sage Bürgermeisterin Angela Hofmann (CSU).

Seit der Einführung des Einbahnstraßenkonzepts gab es in der Kreisstadt keine Überlegungen auf diesem Gebiet mehr. Es solle nicht allein um Verkehrsberuhigung gehen. Die Frage müsse lauten: "Wie könnte sich die Stadt im Verkehrsbereich weiter entwickeln?"

Die Fußwege und fußläufigen Verbindungen in der Stadt bezeichnete Franz Köstner als wirklich gut. Nachholbedarf gebe es beim Radverkehr und auch noch beim Öffentlichen Nahverkehr in der Kreisstadt. Mit dem Verkehrskonzept tue sich im Landkreis sehr viel, aber Nachfragen hätten ihm gezeigt, dass innerstädtisch die öffentlichen Verbindungen viel Entwicklungsbedarf haben.

Ganz wichtig sei die Belebung der Innenstadt. "Der Einzelhandel ist für die Kreisstadt von besonderer Bedeutung", unterstrich Köstner. Der Kronacher Einzelhandel solle nicht unter den Maßnahmen leiden, sondern profitieren, wenn die Innenstadt attraktiver wird und mehr Besucher anlockt. Die Ausweisung als verkehrsberuhigter Bereich in der Innenstadt komme allen Teilnehmern entgegen. Niemand werde ausgeschlossen.

Zur Diskussion stellt Franz Köstner die Idee, die Verkehrsführung etwas zu ändern, damit der reine Durchgangsverkehr außen herum fährt. Wer über Spitalbrücke und Zitter-Straße zum Marienplatz fährt, wird zur Europabrücke abgeleitet. Wer von der Nordbrücke in die Stadt fährt, fahre beim Foto-Thron durch die Rosenau. Im Bereich der Bahnhofsbrücke stellt sich der Grüne eine Ampelregelung vor, damit auch in Richtung Bahnhof gefahren werden könne. Das Straßenstück von der HypoVereinsbank bis zum Gold-Müller wäre Fußgängerzone. Rettungsfahrzeuge und Busse sollten durchfahren können, so wie der Lieferverkehr.

In der Oberen Stadt gab es früher einmal eine Regelung, dass derjenige, der hochfährt über die Lucas-Cranach-Straße und die Amtsgerichtsstraße abfahren muss. Etliche reine Durchfahrer nutzten dann nicht mehr diese Abkürzung durch die Stadt und würden außen herum fahren.

Edith Memmel möchte den Marienplatz attraktiver machen, etwa durch Wasserspiele, die aber Veranstaltungen wie dem Markt nicht im Wege stünden. Für Familien mit Kindern könnte so ein Besuch der Innenstadt noch viel interessanter und entspannter gestaltet werden. Autoverkehr wäre möglich, aber ruhiger. "Der Marienplatz ist ein enorm zentraler Platz."

Es könnten auch sichere Abstellmöglichkeiten für Fahrräder geschaffen werden. Eisdiele und Gastronomie könnten mehr Fläche im Außenbereich bekommen. Veranstaltungen wie Kindertheater könnten stattfinden. Immer wieder wurde die Förderung des Einzelhandels angesprochen, der ja mit der Gastronomie maßgeblich die Menschen in die Innenstadt bringt.

Viele Menschen sollen in der Kronacher Innenstadt Zeit verleben wollen, weil es so schön ist. Die Kronacher Grünen wollen sich bei Aktiven in Bamberg und Bayreuth neue Ideen für eine lebendige Innenstadt holen.

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