„Wir sind unfassbar enttäuscht und wütend, gerade auch auf das Management“, beschrieb am Freitag Betriebsratsvorsitzende Manuela Walther die Stimmung. „Der Betriebsrat wird für den Standorterhalt kämpfen.“ Es komme zwar immer wieder zu Neuanläufen, aber nicht in Deutschland, sondern in Low-Cost-Countries wie Marokko oder Mexiko. Besonders bitter sei die Tatsache, dass Aufträge in greifbarer Nähe wären, die die Produktion über 2025 hinaus sicherstellen könnten, der Lear-Konzern aber kein Interesse an diesen gewinnbringenden Aufträgen mehr habe. Sie begrüßte den SPD-Aufruf : „Wir sind dankbar für Ihre Initiative um den Erhalt der Arbeitsplätze bei Lear in Kronach. Wir sind dankbar für Ihre Initiative um den Erhalt der Arbeitsplätze bei Lear in Kronach. Eine Welle der Solidarität seitens umliegender Betriebe ,der IG Metall Coburg,Vertretern aus Politik und Wirtschaft stärkt uns als Arbeitnehmervertreter bei Lear den Rücken und lässt uns in dieser Zeit nicht im Regen stehen.“
Nicole Ehrsam ist entsetzt über das Gebaren des Arbeitgebers. „Ein modernes, hochtechnologisches Unternehmen mit sehr flexiblen Facharbeitern, das auch noch profitabel arbeitet, einfach so vor die Wand zu fahren, ist völlig unverständlich.“
Der Betriebsrat und die IG Metall kündigten an, mit dem Arbeitgeber Verhandlungen aufzunehmen. Eine offizielle Stellungnahme der Geschäftsleitung lag den Gewerkschaftern am Freitag nicht vor.
CSU will sich für zukunftsfähige Lösungen einsetzen
Mit großer Sorge blickt auch der CSU- Landtagsabgeordnete Jürgen Baumgärtner auf die jüngsten Entwicklungen bei der Lear-Niederlassung in Kronach. Er will die betroffenen Beschäftigten nicht im Regen stehen lassen, sondern sich gemeinsam mit Landrat Klaus Löffler und der Kronacher Bürgermeisterin Angela Hofmann für zukunftsfähige Lösungen einsetzen: „Es muss noch einmal auf den Prüfstand kommen, ob es tatsächlich keine Alternativen zur Einstellung der Produktion gibt. Mein Ziel ist, eine alternative Lösung zu finden. Kommt es zu Entlassungen, muss es möglichst sozial verträgliche Angebote für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geben“, wir Baumgärtner am Freitag in einer Pressemitteilung zitiert. Er habe bereits mit Vertretern der Geschäftsleitung am Standort Kronach und des Betriebsrats bei Lear Kontakt aufgenommen. „Ich werde ein Gespräch mit allen Beteiligten und Vertretern der Staatsregierung organisieren“, erklärt er. Für die Kronacher Bürgermeisterin Angela Hofmann ist klar: „Der Lear-Standort mit seinen 300 Arbeitsplätzen in der Produktion ist für unsere Stadt und die ganze Region enorm wichtig“. Und Landrat Klaus Löffler pflichtet ihr bei: „Damit unser Landkreis eine gute Zukunft hat, müssen wir um jeden Arbeitsplatz kämpfen“.