Jäger schießen Gewehre ein Glückstreffer sind nicht das Ziel

Karl-Heinz Hofmann
Unter strenger Beobachtung des einstigen Schießsport- Luftgewehr-Weltmeisters Gerd Kümmet (rechts) gab Freiherrin Ljubka von und zu Guttenberg ihre Trainingsschüsse auf die Bockscheibe ab. Foto: Karl-Heinz Hofmann

Das jährliche Büchsenanschießen in der Jäger-Kreisgruppe Kronach ist in der Region einzigartig. Diesmal kam ein ganz besonderer Gast.

 
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„Jeder Jäger und jede Jägerin muss schon allein aus Tierschutzgründen und Waidgerechtigkeit mit einer Waffe auf der Jagd sein, die auch genau trifft. Deshalb ist es so wichtig, dass Waidmänner- und frauen auch immer mit einem eingeschossenen Gewehr unterwegs sind.“ Dies betonte der Kreisvorsitzende des Jagdschutz- und Jägerverbandes Bernhard Schmitt auch bei einer Traditionsveranstaltung im Schützenhaus Kronach. Dort hatten sich auch wieder heuer wieder zahlreiche Jägerinnen und Jäger zum alljährlichen Büchsenanschießen eingefunden.

Kontrolle

Büchsenmeister Matthias Kümmet übernahm dabei erneut die fachgerechte Überprüfung der Gewehre und schoss sie auch selbst ein. Kleinere Reparaturen konnte der Fachmann gleich an Ort und Stelle durchführen. Dieses Service-Angebot gibt es längst nicht überall – in der Region ist es gar einzigartig – und so nehmen stets viele Jäger die Möglichkeit wahr, ihr Gewehr einmal ausführlich kontrollieren zu lassen.

Stiefmutter des Ex-Verteidigungsministers mit dabei

So nahm beim diesjährigen Büchsenanschießen etwa ein ganz besonderer Gast teil: Dirigentin Ljubka Freifrau von und zu Guttenberg, bis 2017 mit dem Dirigenten Enoch zu Guttenberg (1946–2018) verheiratet und damit Stiefmutter von Karl-Theodor zu Guttenberg, nahm das Angebot der Kronacher Jägerschaft an. Seit Anfang 2010 ist sie First Guest Conductor beim Sofia Philharmonic Orchestra und beim National Philharmonic Choir „Svetoslav Obretenov“ in Sofia und seit 2011 „Staatlicher Dirigent“ bei eben diesen Ensembles. Sie ist aber auch begeisterte Jägerin. Um sich auf die Bockjagd im Frankenwald vorzubereiten, die am 1. Mai ihren Auftakt genommen hatte, ließ auch sie sich vom ehemaligen Schießsport-Luftgewehr-Weltmeister Gerd Kümmet und dessen Sohn Matthias Kümmet ihr Gewehr genau einstellen. Die beiden Kümmets sind ebenso wiederum weit über die Landkreisgrenzen hinaus nicht nur als exzellente Schützen und passionierte Jäger bekannt, auch als versierte Büchsenmachermeister haben sie sich einen Namen gemacht. Wie Ljubka Freifrau von und zu Guttenberg dann auch betonte, gehe sie nun mit einem guten und sicheren Gefühl auf die Bockjagd.

„Flüchtigschießen“

Große Nachfrage herrschte auch beim Schießen auf die laufende Scheibe, bekannt auch als „Laufender Keiler“. Das „Flüchtigschießen“ auf die „Keilerscheibe“ ist für die Jäger zum einen eine gute Übung zur Vorbereitung der Bewegungsjagden auf Schwarzwild, zum anderen führt es zum Erwerb des jagdlichen Schießleistungsnachweises. Dieser ist erforderlich, wenn Jägerinnen oder Jäger an staatlichen Drückjagden teilnehmen wollen.

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