„Unsere Angebote zielen darauf ab, dass die jungen Leute kreativ werden“, erklärt Samuel Rauch, dass derzeit bei diesen Langeweile ein Riesenthema sei. Homeschooling betrachteten viele Schüler als „ätzend“, da ihnen der Austausch fehle und sie nicht über Probleme reden könnten. „Die Jugendlichen zeigen große Solidarität und tragen die Einschränkungen seit über einem Jahr mit. Sie sehnen sich nach Normalität“, weiß er. Ihnen möchte man durch die schwere Zeit helfen sowie Zuversicht und Energie vermitteln. Online-Angebote könnten dabei nie den persönlichen Kontakt ersetzen; seien derzeit aber die einzige Möglichkeit, sie bei der Stange zu halten. Dies gelte gerade auch für die Ehrenamtlichen.
Traurig über erneute Verlegung von „Die Festung rockt“
So war das „Festung rockt“-Team extrem enttäuscht, dass das Festival nun schon zum zweiten Mal um ein Jahr verschoben werden musste. Man hoffe nun, dass es 2022 halbwegs „normal“ stattfinden könne, zumal eine „Wahnsinnsarbeit“ hinter dem dann erstmals zweitägigen Event stehe. Ob das 9. Kronacher Afrika-Fest mit in den letzten Jahren rund 2000 Besuchern im Juli stattfinden kann, ist noch ungewiss. Sehr schade sei es um die derzeit brach liegende Jugendbegegnung mit Alba Iulia in Rumänien. Im Sommer 2019 hatte die erste Gruppe rumänischer Jugendlicher Kronach und den Struwwel besucht und gemeinsam hatte man ein spannendes, einwöchiges Programm gestaltet „Im jährlichen Wechsel sollte eine Jugendbegegnung stattfinden“, erzählt Kristina Fritz. Leider konnte jedoch der Gegenbesuch in Transsilvanien bereits 2020 nicht erfolgen. Der Jugendaustausch soll aber weitergeführt werden, wobei es schon digitale Treffen gab.
Auch im Gebäude war man fleißig. Nach der Sanierung im vergangenen Jahr standen noch jede Menge weitere Arbeiten an. Auch hier habe man die Jugendlichen mit einbezogen. In der Krise habe man aber nicht nur viel renoviert und gebaut, sondern sich auch viele Gedanken zur Organisation des Hauses gemacht. Das Ergebnis war ein internes Konzept, das realisiert wird, sobald der Normalbetrieb wieder anläuft. Eine Neuerung ist, dass das Team, sobald es die Situation wieder ermöglicht, selbst zu den jungen Leuten gehen und das Gespräch suchen möchte, beispielsweise an Treffpunkten wie dem Bahnhof oder LGS-Gelände. Auf großen Zuspruch stieß die neue Gruppe „Essen teilen in Kronach“. Damit nicht noch mehr Lebensmittel im Müll landen, geben die derzeit bereits rund 270 Mitglieder via Facebook übrig gebliebenes Essen gratis an andere weiter.
Der Struwwel habe, so die Leitung, viele neue Ideen und auch entsprechende Hygiene-Konzepte. Man stehe parat, sobald es Lockerungen gebe. Dann erwartet die Besucher ein noch coolerer Struwwel, der ohne eine Sommerpause ein durchgehendes Programm anbiete.