Kunst erfreut Senioren

Schönes Hobby

„Für mich ist die Holzkunst ein schönes Hobby“, verrät der Neukenrother, der vielen als Inhaber einer Zahnarztpraxis in Steinbach am Wald bekannt ist. Seit Juli 2020 befindet sich der Zahnarzt nunmehr im Ruhestand, weswegen er noch mehr Zeit für seine Passion findet. Zur Holzbildhauerei kam er vor rund fünf Jahren. Seine „Florence“ entstand aus einer fränkischen Esche – ein, in seinen Augen, sehr schönes Schnittholz mit interessanter Maserung. „Vor dem Bearbeiten wirkt es noch eher blass. Aber wenn man dem Holz dann eine Form gibt und es zum Schluss noch mit hochwertigem Wachs-Öl einlässt, dann erwacht es förmlich zum Leben. Das ist für mich immer ein besonders schöner Moment“, erzählt der Holzbildhauer, der für sein Hobby nur heimische Bäume verwendet, die sowieso hätten gefällt werden müssen. Das Holz seiner „Florence“ stammt beispielsweise aus einem Wald bei Au in der Gemeinde Küps. Die heimischen Baumarten empfindet er als wesentlich spannender als exotisches Holz. Besonders gefällt ihm auch die Maserung von Obstgehölzen wie Apfel oder Kirsche.

Ein Symbol für Freiheit

„Ich finde, dass die ‚Florence’ hervorragend zu unserem diesjährigen Sommerfest-Motto ‚Freiheit’ passt. Sie nimmt sich nämlich die Freiheit heraus, sich uns so zu präsentieren, wie sie der Liebe Gott geschaffen hat: nackt, ohne Kleidung, Verzierung, Ausschmückung oder sonstiges Tamtam – und im Übrigen genau so, wie wir alle diese Welt betraten und sie auch irgendwann verlassen werden“, zeigte sich die Heimleiterin Karin Büttner in ihrer Begrüßung begeistert. Ihr besonderer Willkommensgruß galt – seitens der Politik – Kronachs Bürgermeisterin Angela Hofmann und Landtagsabgeordnetem Jürgen Baumgärtner sowie Karin Pfadenhauer, 1. Geschäftsführender Vorstand Diakonisches Werk Kronach-Ludwigsstadt/Michelau. In ihren Grußworten würdigten diese den großen Einsatz aller Mitarbeiter zum Wohle der Bewohne. Ein Einsatz, der, so die Bürgermeisterin, weit über den Bereich der Pflege und Grundversorgung hinaus gehe.

Fest im Zeichen des Regenbogens

Seinen Auftakt fand das Sommerfest traditionell mit einem gemeinsamen ökumenischen Gottesdienst im Garten, zelebriert von Pfarrer Achim Gerber und Diakon Jürgen Fischer. Er stand im Zeichen der „Regenbogenfarben“ – als Symbol für Frieden, Freude, Glück, Toleranz und Akzeptanz, Menschlichkeit und Einheit sowie, gerade in Zeiten des Corona-Virus, auch für Hoffnung, Zusammenhalt, Lebensfreude und Freiheit. Umrahmt wurde der Gottesdienst von Kindergarten-Kindern aus Friesen sowie von der Trachtenkapelle Wilhelmsthal, die auch am Nachmittag stimmungsvoll aufspielte.

Die zurückgewonnene Freiheit stand dann auch im Mittelpunkt des Tages. Mitarbeiter aus allen Bereichen von der Pflege bis zur Hauswirtschaft hatten einen „farbenfrohen“ Tanz einstudiert, den sie in bunten Regenbogenfarben-Outfits zum Besten gaben. Ein Höhepunkt war erneut der Auftritt der Hausbewohner-Sitztanzgruppe „die Jungen Alten“. Der Erlös aus den freiwilligen Spenden kommt den Bewohnern für mehr Alltagsfreude zugute. Besonders gedacht war an die jüngsten Gäste, die viel Spaß bei tollen Mitmach-Aktionen hatten.