Kronach Kunst zum Hören und Staunen

Sophie, Lucie und Fritz zu Besuch in der Fränkischen Galerie. Foto: TVB

Ein Podcast befasst sich mit einigen Werken der Fränkischen Galerie. In jeder Folge erzählen Gäste, was ihnen ins Auge sticht. Nun melden sich Kinder zu Wort.

 
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Kronach - Einfach Kunst. So lautet der Titel der Podcast-Serie zur Fränkischen Galerie auf der Festung Rosenberg. Eingeführt während des Lockdowns, hat Museologe Alexander Süß inzwischen laut einer Pressemitteilung des Tourismus- und Veranstaltungsbetriebs der Stadt Kronach in sechs Folgen mit wechselnden Gesprächspartnern einzelne Kunstwerke des Museums vorgestellt und für die Zuhörerinnen und Zuhörer anschaulich beschrieben. Zu seinen illustren Gästen zählten unter anderem schon Bürgermeisterin Angela Hofmann, Stadtpfarrer Thomas Teuchgräber und Kreiskulturreferentin Gisela Lang.

Einen ganz besonderen Beitrag in der Serie aber stellt Folge Nummer 4 dar. Denn für diese hat sich Alexander Süß drei kleine Gäste eingeladen: Sophie Noll (8 Jahre), Lucie Stöckert (9 Jahre) und Fritz Stöckert (7 Jahre). Bei einem ersten Treffen in der Galerie wurde der Kronacher Museumsnachwuchs gebeten, sich selbstständig ein Werk für das Interview auszusuchen, und die Wahl fiel nicht nur auf eines der größten Formate in der Galerie, sondern zugleich auf eines aus dem Landkreis Kronach selbst, nämlich das Gemälde "Die Familie des Veit Carl von Redwitz zu Schmölz", gemalt von Johann Hirschmann im Jahre 1776.

Auf diesem vielfigurigen Familienbild des Landadeligen an einer festlich geschmückten Tafel mit Obst und Zuckerwerk ist für Lucie, Sophie und Fritz natürlich jede Menge zu sehen und zu entdecken, und nach einer anfänglichen Schüchternheit kommen die Drei immer mehr ins Gespräch mit dem städtischen Museologen, für den Museumspädagogik und vor allem das Heranführen von Kindern und Jugendlichen an die altmeisterliche Kunst ein ganz wichtiges Thema ist, was auch das umfangreiche Angebot des Tourismus- und Veranstaltungsbetriebes in der Lucas-Cranach-Werkstatt anschaulich beweist.

Die beiden Mamis, Uli Noll und Sabrina Stöckert, waren bei der Aufzeichnung des Podcasts natürlich auch vor Ort, allerdings nur als stille Teilnehmerinnen. Am Ende des Interviews zeigten sich beide begeistert von der Neugier und dem Durchhaltevermögen von Lucie, Fritz und Sophie angesichts der ja doch sehr anspruchsvollen Thematik. Gleichzeitig, so Uli Noll, ist der Kinderblick auf alte Gemälde in zweierlei Hinsicht unglaublich interessant. Zum einen stechen den Kleinen ganz andere Dinge auf den Bildern ins Auge als Erwachsenen. Quasi unverstellt werden dabei Linien zwischen Damals und Heute gezogen. Zum anderen verändert sich der Blick auf ein Kunstwerk, wenn man als im wahren Sinne des Wortes kleiner Mensch aus der Untersicht auf ein so imposantes Gemälde schaut.

Immer wieder neue Sichtweisen auf die Alten Meister zu entwickeln, das könnte laut Tourismuschefin Kerstin Löw überhaupt das Motto für erfolgreiche Museumsarbeit sein. Und der Podcast der Fränkischen Galerie leiste hierzu hoffentlich einen Beitrag. tvb

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Alle Folgen können über www.kronach.de abgerufen werden.

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