Lebensrettung wird zum Schulfach

Der plötzliche Herztod gilt in der westlichen Welt als eine der häufigsten Todesursachen. Wenn Anwesende, die einen Herzstillstand beobachten, sofort mit der Herzdruckmassage begännen, würde dies die Überlebensrate deutlich steigern. Unzählige Menschen könnten zusätzlich gerettet werden; trifft der Rettungsdienst doch im Durchschnitt frühestens nach etwa acht bis zehn Minuten ein. Hier setzt der junge Verein „Kids Save Lives Oberfranken“ an – ein junger Verein aus begeisterten Notfallmedizinern aus Klinik und Rettungsdienst mit dem Ziel, die Laienreanimation in den Schulen Oberfrankens auszubilden. Als erste Mittelschule in Oberfranken beteiligt sich die Gottfried-Neukam-Schule an diesem internationalen Projekt, das nach und nach auf ganz Oberfranken ausgedehnt werden soll.

„Bereits nach drei Minuten ohne Kreislauf erleidet das Gehirn irreversible Schäden. Mit einer Herzdruckmassage durch Laien kann das Intervall jedoch so lange verzögert werden bis der Rettungsdienst eintrifft und die professionelle Versorgung des Patienten übernimmt“, erklärt der stellvertretende Vorsitzende des Vereins, Tim Michel. Wenn Kinder und Jugendliche schon früh lernten, wie sie in einer solchen Situation handeln müssen, verlören sie die Angst davor, etwas falsch zu machen, und behielten dieses Wissen hoffentlich auch noch bis in das Erwachsenenalter. Wirkliche Fehler könnten bei der Herz-Druckmassage ohnehin nicht passieren, betont er, den „alles ist besser, als nichts zu tun.“

Im Rahmen eines Projekt-Vormittags wurden die oberen Jahrgangsstufen der Gottfried-Neukam-Schule in die Laienreanimation eingeführt und diese die wichtigsten Regeln wie etwa die Leitformel „Prüfen, Rufen, Drücken“ nähergebracht. Praktisch konnten sie die vermittelten Informationen an Übungspuppen einstudieren.