Kronach Markt Pressig steigt bei Sanierung ein

Karl-Heinz Hofmann
Bei der Lagebesprechung vor dem Gebäude der ehemaligen Leiner-Brauerei in Förtschendorf (von links): Investor Hans Schirmer, Architekt Wolfgang Rauschert, Schirmers Schwiegersohn Markus Wunder, der Pressiger Geschäftsleiter Antonio Sauchella und Bürgermeister Stefan Heinlein. Foto: Karl-Heinz Hofmann Quelle: Unbekannt

Die verfallene Brauerei Leiner in Förtschendorf soll zum Schmuckstück werden. Durch die Beteiligung der Kommune sollen Fördermittel in großer Höhe fließen.

 
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Förtschendorf - Der Markt Pressig beteiligt sich an der Finanzierung zur Revitalisierung der ehemaligen Brauerei Leiner in Förtschendorf. Es ist sicher eine Ausnahme, wenn sich eine Kommune an einer Privatinvestition beteiligt, die Begründung und Berechtigung erklärte Bürgermeister Stefan Heinlein in einem Gespräch vor Ort: Der Marktgemeinderat hatte in seiner Sitzung am 30. Juni einem Baudurchführungsbeschluss für dieses Projekt bereits zugestimmt. Da es sich um ein sehr großes und äußerst wichtiges Projekt mit hoher Investitionssumme von geschätzten drei Millionen Euro handelt, ist die Regierung bereit, das Projekt mit dem Höchstfördersatz von 90 Prozent über die "Förderoffensive Nordostbayern" zu fördern, anstatt wie üblich 30 Prozent (die Fördersätze verstehen sich jeweils auf förderfähige Kosten). Um diesen Fördersatz von 90 Prozent zu erhalten, muss die Förderabwicklung über den Markt Pressig laufen und der Förderantrag musste zeitnah bei der Regierung von Oberfranken gestellt werden, da diese Fördermaßnahme ausläuft. Dem Markt Pressig verbleibt ein Eigenanteil von zehn Prozent aus den förderfähigen Kosten, welcher aber in Abstimmung mit der Regierung mit maximal 180 000 Euro gedeckelt wurde. Das bedeutet, dass nicht alle Kosten als förderfähig angesehen werden können (wie zum Beispiel Baunebenkosten).

Die förderfähigen Kosten werden aktuell ermittelt und werden zusammen in einer gesonderten Nutzungsvereinbarung zwischen dem Markt Pressig und dem Investor vereinbart. Die Übernahme nicht förderfähiger Kosten und somit den größten Teil dieses mindestens wohl drei Millionen Investitionssumme umfassenden Projektes trägt der Investor.

Weil es sich bei einem Gebäudeteil einer ehemaligen Gastwirtschaft um eine denkmalgeschützte Immobilie handelt wurden Vorgespräche mit dem Landratsamt, dem Brandschutz und dem Denkmalschutz geführt und verliefen positiv. Bürgermeister Stefan Heinlein betonte vor Ort nochmals die einmalige Chance für den Markt Pressig, hier eine, seit langen leer stehende und dem Verfall ausgesetzte Immobilie, wieder zu erneuern und den Schandfleck direkt an der B 85 zum Blickfang und Schmuckstück aufzuwerten. Das Projekt würde sich an die geplante "einfache Dorferneuerung" in Förtschendorf anschließen. Teile der Gebäude müssen abgerissen werden, weil sie zu marode sind, um erhalten werden zu können. Andere, wie die ehemalige Gastwirtschaft werden zu Büroräumen umgebaut und die einst schmucke Außenfassade wird saniert.

Ferner ist an die Errichtung einer Mehrzweckhalle mit Bühne gedacht, für größere Veranstaltungen mit etwa 100 Besuchern. Diese soll nach aktuellem Stand dem Markt Pressig zur Verfügung gestellt werden, der diese auch verwaltet. Die Sanierung der ehemaligen Brauerei Leiner sei ein privates Projekt, erklärt Bürgermeister Heinlein. Es sei aber auch großer Gewinn, nicht nur für den Gemeindeteil Förtschendorf, sondern für den gesamten Markt Pressig und für die Region, wenn an der stark frequentierten Ortsdurchfahrt der Bundesstraße wieder ein ansehnliches Gebäude stehe.

Architekt Wolfgang Rauschert informierte beim Vor-Ort-Termin über das in zweijähriger Entwicklung erstellte Konzept mit einer Investitionssumme von circa drei Millionen Euro.

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