Kronach Mehr Klimaschutz vor der Haustür

Heike Schülein
  Foto: Heike Schülein

Wie soll man in Zeiten der Wasserknappheit gärtnern? Doe Volkshochschule gibt Tipps.

 
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Extreme Hitze, Dürreperioden, Starkregen-Ereignisse: Der Klimawandel ist auch im Frankenwald deutlich zu spüren. Mit der neuen Veranstaltungsreihe „Klimawandel in Garten, Wald und Stadt“ nimmt sich die Volkshochschule (vhs) Kreis Kronach in Kooperation mit der Ökologischen Bildungsstätte Oberfranken eines unter den Nägeln brennenden Themenfelds an. Die beiden Vorträge und die Exkursion richten sich insbesondere an Menschen, die wissen möchten, wie sie in ihrem Umfeld konkret auf den Klimawandel reagieren können.

„Die Volkshochschulen haben einen Bildungsauftrag, wichtige Themen auf lokaler Ebene runterzubrechen und die Menschen hierfür zu sensibilisieren“, erklärte vhs-Leiterin Annegret Kestler, als Schlüsselakteur in der Weiterbildung hier in Verantwortung zu stehen. Dies geschehe insbesondere auch im Hinblick auf die „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (BNE). Das Konzept ist eine Antwort auf drängende globale Herausforderungen, wozu Nachhaltigkeitsthemen im Besonderen zählen.

Umgang mit Wasser

Der Fokus der Veranstaltungsreihe liegt auf vom Klimawandel herbeigeführte Veränderungen. Eine große Rolle spielt dabei das Wasser und der verantwortungsvolle Umgang damit. Die Teilnehmer erfahren wissenschaftliche Grundlagen wie auch Anregungen zum gemeinsamen Handeln und effektiven Klimaschutz. Gemeinsam mit dem langjährigen Kooperationspartner, der Ökologischen Bildungsstätte Oberfranken in Mitwitz, konnte man relativ kurzfristig drei als besonders nützlich erachtete Themengebiete festlegen. Als Ideengeber hierfür fungierte auch der überparteiliche und unabhängige Arbeitskreis „Wald und Wasser“, der – vor rund einem Jahr gegründet – sich intensiv mit dieser Thematik auseinandersetzt.

„Natürlich haben wir Wald und Wasser schon immer im Programm, aber das kann noch ausgeweitet werden“, verdeutlichte der Geschäftsführer der Ökologischen Bildungsstätte, André Maslo. Erfreulicherweise habe man mit den neuen Gebietsbetreuer für den Frankenwald, Andreas Bayer, eine neue Kraft an Bord, die vieles in sich vereine. So habe er sowohl einen akademischen Hintergrund und sich universitär viel mit Waldbau beschäftigt.

Eine Thema – unterschiedliche Sichtweisen

Gleichzeitig kommt er aus einer Handwerkerfamilie, sprich Schreinerei. Die Gebietsbetreuung soll sich gezielt mit dem Schwerpunkt Wald und Wasser beschäftigen. Ab 2024 startet für die Gebietsbetreuung eine dreijährige Förderperiode, wodurch man über entsprechende finanzielle Mittel verfügt. Andreas Bayer soll dabei zugleich auch als Schnittstelle fungieren, nachdem ja die verschiedenen Akteure aus dem forstlichen Bereich, Privatpersonen, Waldbauern, Naturschützer usw. jeweils unterschiedliche Sichtweisen zu diesen Themen mitbrächten.

Auch mit der vhs sollen weitere Veranstaltungen in diesem Bereich stattfinden. Nun aber freut man sich erst einmal auf die neue Kursreihe mit hochkarätigen Referenten. Ihren Start findet diese am 22. März in der vhs mit dem Vortrag „Klimawandel im Garten“ mit der Kreisfachberaterin für Gartenkultur und Landespflege im Landkreis Kronach, Beate Singhartinger. Die letzten Jahre zeigten, dass der Klimawandel auch vor dem Gartenzaun nicht Halt macht. In dem Vortrag geht es daher um die Auswirkungen und wie Gartenbesitzer darauf reagieren können.

Wandern in Tettau

Der zweite Teil der Reihe behandelt den „Klimawandel im Wald“. Treffpunkt ist am 23. Mai bei der Wanderhütte des Frankenwaldvereins an der Schildwiese in Tettau. Mit dem Revierleiter des Forstreviers Tettau im Forstbetrieb Rothenkirchen, Christian Goldammer, geht es auf eine rund fünf Kilometer lange Wanderung.

Dabei kommen die Teilnehmer an drei angelegten Feuchtbiotopen und einer Bachfreistellung vorbei. Unterwegs gibt es Infos zum aktuellen Geschehen, zur Wassersituation, zum Borkenkäfer und Waldumbau. Nach der Rückkunft an der Wanderhütte gegen 12 Uhr besteht hier die Möglichkeit zum weiteren Austausch bei einem kleinen Imbiss.

Das „Schwammstadt-Prinzip“

Den Abschluss bildet erneut ein Vortrag in der vhs am 29. Juni. Unter dem Titel „Das „Schwammstadt-Prinzip und was jeder Haushalt dazu beitragen kann“ wird der stellvertretende Behördenleiter und Abteilungsleiter Landkreis Kronach im Wasserwirtschaftsamt Kronach, Matthias Schrepfermann, über wassersensible Siedlungsentwicklung in Zeiten des Klimawandels sprechen. Schrepfermann orientiert sich in seinem Vortrag am Leitfaden „Wassersensible Siedlungsentwicklung in Bayern – Empfehlungen für ein zukunftsfähiges und klimaangepasstes Regenwassermanagement in Bayern“ und stellt einen Bezug zum Privathaushalt und den Handlungsmöglichkeiten dort her.

Termine

 22. März, 19 Uhr: „Klimawandel im Garten“: Vortrag von Beate Singhartinger (vhs-Haus, Begegnungsraum); 23. Mai, 9 Uhr: „Klimawandel im Wald“: Exkursion mit Christian Goldammer (Wanderhütte des Frankenwaldvereins an der Schildwiese Tettau), Anmeldeschluss: 16. Mai; 29. Juni , 19 Uhr: „Das „Schwammstadt-Prinzip“ und was jeder Haushalt dazu beitragen kann“: Vortrag von Matthias Schrepfermann (vhs-Haus, Begegnungsraum).

 Für alle Kurse ist eine Anmeldung erforderlich. Die Veranstaltungen sind kostenlos. Lediglich für den Imbiss (falls dieser gewünscht wird) im Anschluss an die Exkursion ist ein Unkostenbeitrag vor Ort zu zahlen. Anmeldungen sind bei der vhs Kreis Kronach, Telefon 09261/60600, oder im Internet unter www.vhs-kronach.de möglich. 

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