Kronach Mit Sicherheit ein tolles Freischießen

Rainer Glissnik
Wer will noch mal, wer hat noch nicht? Erneut laden wieder altbekannte, aber auch neue Fahrgeschäfte ein, die Welt einmal kurz auf dem Kopf stehen zu lassen. Foto: Archiv Frank Wunderatsch

Die Fahrgeschäfte sind aufgebaut, alle Vorsichtsmaßnahmen sind getroffen, damit das Kronacher Traditionsfest eine fröhliche Party in XXL wird. Ein letzter Appell richtet sich noch an die Gäste.

 
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Schützenmeister Jörg Schnitzler strahlte am Montagabend bis über beide Ohren: „Ich kann es gar nicht fassen. Das Kronacher Freischießen 2022 findet statt – und das ohne Auflagen.“ Wenn er sich so umhöre, dann freue sich auch ein Großteil der Bevölkerung sehr, so seine Einschätzung.

Allerdings, so mahnt er, dürfe man bei aller Euphorie eines nicht vergessen: „Corona ist weder besiegt noch vorbei, wir müssen aufeinander achtgeben, wir müssen Rücksicht nehmen“, appellierte er.

Auch der tragische Unfall auf den Gleisen, bei dem 2019 ein junger Mann starb, ist unvergessen. Man habe hier viel mit den Behörden und der Straßenmeisterei gesprochen, was zu mehr Sicherheit führen könnte, betont er. So habe dann die Schützengesellschaft einen zweisprachigen Banner machen lassen, der entlang der Leitplanke befestigt werde. Damit wolle man noch einmal explizit auf die Gefahr des Schienenverkehrs hinweisen und die Gäste bitten, die Unterführung zu benutzen.

Am Südeingang sei zudem der Bereich für das BRK, für Polizei und Feuerwehr vergrößert worden. Damit es auf dem Parkplatz für die Festbesucher sicherer werde, blieben die Taxen jetzt davor in der Seelabacher Straße gegenüber dem seitlichen Eingang zu den Schießanlagen stehen.

Freischießen-Express

Nicht bekannt sei, ob heuer Parkplätze am Stellwerk der Bahn wegfallen, weil dort stetig Holz verladen wird, so Schnitzler. So bittet er die Bevölkerung, möglichst öffentliche Verkehrsmittel oder den Freischießen-Express zu nutzen. Der Freischießen-Express ist übrigens vom Neun-Euro-Ticket ausgenommen.

Zuständig für den Sonderbus ist das Mobilitätszentrum im Landkreis Kronach. Barbara Meyer habe hier enormes geleistet, so Schnitzler. Es sei schwierig gewesen, genügend Busunternehmen für diese Aufgabe zu finden. Aufgrund der Personalsituation und von Krankenständen hätten etliche Unternehmen passen müssen, berichtet er. So habe man auch außerhalb des Landkreises nach Unternehmen suchen müssen. Bis auf zwei Verbindungen habe dann doch alles geklappt. „Der Freischießen-Express fährt“, freut sich der Schützenmeister.

Die Musik in den Bierhallen dürfe maximal bis 24 Uhr spielen und im Pavillon beim Schützenhaus bis 23.30 Uhr. „Da sind aber auch schon alle Zugaben mit eingerechnet“, sagt Schnitzler. Ausdrücklich bittet er, die Lautstärkevorgaben einzuhalten. „Wir haben mit unseren Nachbarn ein gutes Verhältnis und das soll so bleiben!“

Oktoberfestmusikanten

Heuer werde leider keine Militärkapelle kommen. Dank des großen Engagements von Thomas Kolb und Stefan Mück sei es aber gelungen, ab dem Kinderfest-Dienstag die Münchner Oktoberfestmusikanten nach Kronach zu holen. Bis dahin spielten heimische Kapellen auf, zur Bierprobe der Musikverein Nordhalben im Pavillon, am Freitag der Musikverein Zeyern, am Samstag um 14.30 Uhr die „Big Bonn Special Jazz Group“ und abends der Musikverein Neukenroth.

Beim Schützenauszug spielt ab 10 Uhr die Bergmannskapelle Stockheim zum Standkonzert und nachmittags auf dem Festplatz, abends wird das Symphonische Blasorchester Küps zu hören sein. Am Feiertag „Maria Himmelfahrt“ spielen von 15 bis 17.30 Uhr die Jazzoptimisten Sonneberg und abends die Bergmannskapelle Stockheim.

Heuer gibt es „nur“ zwei Brauereien. Am Schützenhaus und im Schützenstadl die Gampert Brauerei und die Kaiserhof Brauerei. Dort ist am Donnerstag auch um 19 Uhr der offizielle Bieranstich.

„Ich habe bei den Schaustellern auf Altbewährtes gesetzt“, erläutert dann noch einmal Platzmeister Charly Wittig. Dies habe die Gefahr minimiert, dass jemand kurzfristig absage. Aber auch auf ein paar Neuheiten dürften sich die Fahrwütigen freuen. Inzwischen seien auch alle angekündigten Schaustellerbetrieb auf dem Platz.

Öffnungszeiten

Die Öffnungszeiten sind ähnlich wie 2019: Der Festbetrieb beginnt morgen mit der Bierprobe offiziell um 19 Uhr. Der Festplatz öffnet ansonsten täglich um 13.30 Uhr, an Sonn- und Feiertagen bereits um 11 Uhr. Ende ist täglich um 0.30 Uhr. An den zwei Freitagen, den beiden Samstagen und am Sonntag vor dem Feiertag Maria Himmelfahrt endet das Freischießen um 1.30 Uhr. Ausschankschluss ist jeweils eine halbe Stunde vorher: also im Normalbetrieb um 24 Uhr und an den langen Abenden um 1 Uhr.

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