Im Mittelpunkt der Kronacher Selbsthilfegruppe sollen Austausch, Begegnung und Vernetzung sowie gegenseitige Hilfestellung stehen und - was der Leiterin besonders wichtig ist - das Zulassen von Gefühlen. Aus eigener Erfahrung wisse sie, als Opfer ganz viel Wut im Bauch zu haben, die man aber nicht ausleben dürfe, weder in der Gesellschaft, noch bei der Polizei oder vor Gericht. Diese angestaute Wut führe oftmals zur Dissoziation. Geplant sind auch Vorträge ihres Therapeuten zu verschiedenen Themen, zum Beispiel zu Flashbacks und Panikattacken. „Ich gehe zweimal im Monat zu ihm und lasse mich einmal auseinandernehmen“, erzählt sie. Die Kosten hierfür muss sie selbst tragen; für sie viel Geld, zumal sie, wie die allermeisten Betroffenen, nicht zu 100 Prozent arbeiten kann. Zwar sind oft Frauen von dem Krankheitsbild betroffen, dennoch richtet sich die Gruppe explizit auch an Männer. Auch Angehörige sind willkommen, könnten doch viele im Umfeld mit dieser Störung gar nichts anfangen oder schöben sie beiseite. Auch ihre eigene Familie, so Christin Steffen, habe lange nichts damit zu tun haben wollen. Dies habe sich zwischenzeitlich geändert, nachdem man gemerkt habe, wie schlecht es ihr gegangen sei. Ihr weiteres Umfeld reagiere sehr unterschiedlich. Großen Halt finde sie bei Arbeitskollegen und vor allem ihrem Partner.