Die Sektion Kronach des Deutschen Alpenvereins möchte eine neue Jugendgruppe gründen. Ziel ist es, Kindern und Jugendlichen das Klettern näherzubringen und gemeinsam Spaß zu haben. Noch im November soll es losgehen.
Der kleine Anton strahlt übers ganze Gesicht während er die steilen, bunten Wände des Kletterturms im Kronacher Landesgartenschaugelände erklimmt. Als er wieder festen Boden unter den Füßen hat, ist er sichtlich stolz auf seine Leistung. „Klettern macht Spaß“, verkündet er lachend. So wie er können sich schon bald noch mehr Kinder und Jugendliche aus dem Landkreis fühlen: Die Sektion Kronach des Deutschen Alpenvereins (DAV) will eine neue Jugendgruppe ins Leben rufen.
„Es ist einfach sehr schade, dass wir seit ein paar Jahren keine Jugendgruppe mehr haben“, findet Timo Wunder vom DAV Kronach. Während der Coronazeit sei es sowieso schwierig gewesen, aber schon zuvor sei es schwer gewesen, jemanden zu finden, der das in die Hand nimmt. Immerhin arbeiteten die Trainer ehrenamtlich und die Organisation und Betreuung so einer Gruppe koste schon Zeit. Umso mehr freut es ihn, dass sich nun eine „ziemlich schlagkräftige Truppe“ zusammengefunden habe, die sich die Betreuung des Kletternachwuchses untereinander aufteilen wolle. Neben ihm selbst gehören dazu seine Kletter-Kollegen Nicole Bauernsachs-Seidl, Jannis Köstner und Bernd Föhrweiser.
Und auch an Interessenten mangle es anscheinend nicht: Ihn hätten bereits mehrere E-Mails mit entsprechenden Anfragen erreicht. „Wenn möglich, wollen wir die Kinder und Jugendlichen in zwei Gruppen aufteilen und sie ein wenig nach Alter trennen“, sagt Timo Wunder. Denn erfahrungsgemäß harmonierten die Gruppen dann besser. Das hänge aber letztendlich davon ab, wie viele Interessenten sich melden. „Grundsätzlich haben wir etwa an Acht- bis 16-Jährige gedacht. Aber wir sehen das nicht so eng – ein Jahr rauf oder runter ist kein Problem“, meint er. Pro Gruppe seien etwa acht bis zehn Teilnehmer denkbar.
Loslegen wollen Timo Wunder und seine Kollegen am liebsten schon Mitte November. Aber auch das hänge ein wenig davon ab, ob sich bis dahin genügend Teilnehmer finden. Geplant sei, immer mittwochs um 17.40 Uhr zu trainieren – falls es zwei Gruppen werden, voraussichtlich im zweiwöchigen Wechsel. In Stein gemeißelt sei das aber alles noch nicht. „Cool wäre es natürlich auch, wenn wir dir Eltern ein bisschen mit einbinden könnten“, sagt er. Das sei aber natürlich nicht verpflichtend.
Das Ziel des Ganzen sei, die Kinder und Jugendlichen behutsam an das Klettern heranzuführen und dabei vor allem Spaß zu haben. „Es soll keine Leistungsgruppe werden“, versichert Timo Wunder. Das Training finde schwerpunktmäßig im Kronacher Kletterturm statt. Natürlich sei es aber auch denkbar, im Sommer einmal woanders gemeinsam Bouldern zu gehen oder im Freien an echten Felsen zu klettern. Aber auch andere gemeinsame Aktivitäten könne er sich gut vorstellen – zum Beispiel Wanderungen und Grillabende.
Eine eigene Ausrüstung bräuchten die jungen Kletterer zunächst nicht. „Sportliche, bequeme Kleidung und saubere Turnschuhe sind für den Anfang völlig ausreichend“, meint Timo Wunder. Wenn jemand länger dabeibleibt, seien früher oder später eigene Kletterschuhe sicherlich eine sinnvolle Investition – das sei dann aber auch schon das Wichtigste.
Auch die Kosten für die Teilnahme an der Klettergruppe seien überschaubar: „Wir dachten, dass sich die Kinder und Jugendlichen einfach eine Jahreskarte für den Kletterturm kaufen. Die kostet 26 Euro für DAV-Mitglieder.“ Natürlich könne man vorher zwei-, dreimal zum kostenlosen Schnuppertraining kommen.
