Kronach „Nummer 20“ muss stehenbleiben

Karl-Heinz Hofmann

Ein Gebäude in der Schwedenstraße steht unter Denkmalschutz. Ein Antrag auf Abriss wird vom Bauausschuss abgelehnt.

 
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Der beantragte Abriss des Gebäudes Nummer 20 (Mitte) in der Schwedenstraße ist noch fraglich, da es sich um ein denkmalgeschütztes Gebäude handelt. Foto: Karl-Heinz Hofmann

Der Bauausschuss des Kronacher Stadtrats hatte in seiner Sitzung am Donnerstag einige schwere Nüsse zu knacken. So stand ein Antrag auf Abbruch und Wiederaufbau eines ehemaligen Wohn- und Geschäftshauses in der Schwedenstraße 20 auf der Tagesordnung. Da das Bauvorhaben der Altstadt zuzurechnen und das zum Abriss vorgesehene Gebäude ferner ein Einzeldenkmal ist, muss die Untere Denkmalschutzbehörde über dessen Zukunft entscheiden. Da eine Abrissgenehmigung dort laut Stadtverwaltung wohl nicht erteilt wird, verweigerte auch der Bauausschuss sein gemeindliches Einvernehmen. Stattdessen sollten Beratungen darüber stattfinden, wie das Gebäude ertüchtigt und ein Umbau gefördert werden könnte. Einzig 3. Bürgermeister Bernd Liebhardt (CSU) votierte für den Abriss mit anschließendem Neubau.

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Umstrittene Stützmauer

Ein weiterer kniffliger Fall: ein Antrag auf Errichtung einer Stützmauer an der Grenzacher Straße. Dort soll auf 36 Metern Länge eine Grundstücksgrenze mittels Stützwand, Glasgeländer und Stabmetallzaun eingefriedet werden. Das Bauvorhaben verstößt aber gegen die im Bebauungsplan formulierten Vorgaben. Stadtplaner Nikolai von Brandis informierte, dass durch die Größe und Strahlwirkung der Mauer massiv in das Ortsbild eingegriffen werde. Werde dem Antrag dennoch stattgegeben, werde ein Präzedenzfall geschaffen. Nach mehreren Wortmeldungen einigte man sich darauf, eine Entscheidung über den Antrag auf nächste Sitzung zu vertagen.

Ein Antrag auf Vorbescheid für eine Einfriedung mittels Wildzaun, eine Schutzhütte für Nutztiere und ein Gewächshaus in Gehülz löste große Verwunderung aus. Alle drei beantragten Maßnahmen wurden laut Stadtplaner bereits errichtet, weshalb ein Antrag auf Vorbescheid nicht nachvollziehbar sei. Bürgermeisterin Angela Hofmann (CSU) sah die Sachlage dagegen so, dass einem Einverständnis nichts im Wege stehe. Ganz anders Daniel Götz (ZKC), der sich vehement gegen eine nachträgliche Genehmigung wandte. Am Ende wurde das Vorhaben jedoch gegen seine Stimme und die von Martina Zwosta (FL) erlaubt.

Aus Tankstelle wird Imbiss

Gegen eine Sanierung der alten Mühle in Vogtendorf gab es keine Einwände. Der Nutzungsänderung mit Teilumbau einer bestehenden Tankstelle in einen Imbiss in der Rodacher Straße in Kronach wurde einstimmig gemeindliches Einvernehmen erteilt. Es entsteht kein Gaststättenbetrieb. Der Straßenverkauf soll gemäß Antrag täglich zwischen 10 und 22 Uhr stattfinden.

Stadtplaner Nikolai von Brandis konnte zwei Erfolge melden. In der vergangenen Sitzung wurde die Verwaltung nach seinen Worten mit Gesprächen beauftragt, um Anregungen aus dem Gremium beziehungsweise ungeklärte Punkte noch abzuklären. In beiden Fällen, ein Café in Neuses und ein Café in Kronach, konnte inzwischen gemeindliches Einvernehmen erteilt werden. In der kommenden Woche wird der Bau eines Bushaltestellen-Unterstellhäuschens am Kaulanger beginnen.