Kronach Schneller fertig als gedacht

Rainer Glissnik

Der Abwasserverband investiert kräftig in die Kläranlage Nagel. Die Arbeiten gehen so zügig voran, dass bereits heuer Ausgaben anfallen, die eigentlich erst 2021 geplant waren.

 
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Anfang Dezember wird die Photovoltaikanlage auf dem Gelände der Küpser Kläranlage in Betrieb gehen. Das Bild zeigt, wie weit die Freilandanlage des Abwasserverbands Kronach-Süd gediehen ist. Foto: Münch Energie Quelle: Unbekannt

Küps - Der Abwasserverband Kronach Süd hat kürzlich einem Nachtragshaushalt für dieses Jahr zugestimmt. Der Grund hierfür: Die Bauarbeiten an der Kläranlage Nagel gehen viel rascher als ursprünglich geplant voran. Und so werden für nächstes Jahr vorgesehene Mittel bereits heuer investiert.

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Weitere Maßnahmen

Für die Sanierung des Pumpwerks Schmölz soll das Ingenieursbüro SRP eine favorisierte Variante zur Ausführungsreife planen. Die Kosten für die Planungsarbeiten belaufen sich auf 195 300 Euro. Ende 2021 sollen die Arbeiten ausgeschrieben werden, im Jahr 2022 sollen die Anlagen gebaut werden.

Bei der Druckleitung "Kaullache Schmölz" soll eine alte Gussleitung erneuert werden. Die Kosten belaufen sich auf rund 150 000 Euro.

Im nichtöffentlichen Teil der letzten Abwasserverbandssitzung wurde die Anschaffung eines Elektro-/Gabelhochhubwagens im Wert von 12 800 Euro beschlossen. rg


Im Verwaltungshaushalt sind die Kosten um 27 000 Euro gestiegen. Hier konnte man aber durch das Verschieben von Maßnahmen 117 500 Euro einsparen. Die gravierendsten Kostenmehrungen entstehen im Vermögenshaushalt. Insbesondere die Erneuerung der Klärschlammentwässerung schlägt heuer mit 960 000 Euro zu Buche. Im diesjährigen Haushaltsplan war dafür nur ein Teil vorgesehen. Diese Maßnahme wurde bereits komplett geplant, ausgeschrieben und teilweise vergeben. Sie wird heuer noch fertig. Auch eine weitere Anlage für 360 000 Euro wird heuer noch fertig.

Solarenergie ab Dezember

Kosteneinsparungen von 370 800 Euro gibt es beim Erwerb neuer Fahrzeuge, dem Um- und Ausbau der Sonderbauwerke, der Sanierung der Sammler und den Restmaßnahmen der Sanierung der Pumpwerke und im Bereich der Kläranlage bei den Belebungsbecken.

Auch bei der Photovoltaikanlage wurde gespart. Man installierte sie auf Metallständer statt auf Betonfundamenten. Bereits Anfang Dezember wird sie in Betrieb gehen. "Interessant wird sein, wie sich die Stromkosten der Kläranlage dadurch entwickeln", meinte Verbandsvorsitzender Bernd Rebhan.

Der Kreditbedarf für dieses Jahr erhöht sich insgesamt von 1 012 800 Euro um 869 200 Euro. Für Küps wird er auf 641 883 Euro festgesetzt, für Weißenbrunn auf 309 163 Euro und für Kronach auf 168 904 Euro. Auf Dauer werden sich die Kredite auf die Betriebskostenumlage auswirken.

"Es ist zu viel Sand in der Anlage", informierte Hubertus von Künsberg und warnte vor hohen Folgekosten Durch den Sand würde in etlichen Bereichen der Verschleiß deutlich erhöht. "Der bisherige Sandfang ist unzureichend", bestätigte dann auch Rebhan. Auch er mahnte an, hier tätig zu werden. Zahlreiche Arbeiten auf dem Gelände der Kläranlage seien seit der letzten Sitzung weit vorangekommen, informierte er weiter. Bei der Schlammpresse erfolgten die elektrischen Anschlüsse und die Leitungen für Brauchwasser. Dachdeckerarbeiten und Verblendung der Schlammabwurfhalle sind fertig. Es wurden bereits Probepressungen durchgeführt und derzeit laufen die Feinjustierungen.

Derzeit erfolgt die Aufstellung der neuen, wesentlich effizienteren Gebläse. Der Elektroanschluss für die neue Gebläsehalle ist bereits gelegt. Stück für Stück werden bis Ende des Jahres die beiden Belebungsbecken und weitere Aggregate von der neuen SPS-Steuerung abgedeckt.