Kronach Schulleiter träumt von Ausbau

Karl-Heinz Hofmann
In der Berufsfachschule für Musik Oberfranken und der Sing- und Musikschule Landkreis Kronach werden rund 500 Schüler in Gesang und Musik ausgebildet. Der Zweckverband will den Standort Kronach erhalten, allerdings wohl nicht mehr allzu lange in diesem Gebäude. Denn das bietet den Schulen nicht mehr genügend Raum. Foto: Karl-Heinz Hofmann Quelle: Unbekannt

Die Berufsfachschule für Musik ist ein Alleinstellungsmerkmal für Oberfranken und Kronach. Auf der Sitzung ihres Zweckverbandes wurden große Pläne diskutiert.

 
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Kronach - Der Zweckverband Berufsfachschule für Musik und Sing- und Musikschulwerk Oberfranken hob in seiner Sitzung am Mittwoch die Bedeutung, der in Kronach ansässigen Berufsfachschule für Musik (BFM) für Oberfranken und weit darüber hinaus hervor. Die Verbandsräte, allen voran Vorsitzender Landrat Klaus Löffler und sein Stellvertreter, Bezirkstagspräsident Henry Schramm, sprachen von einem Alleinstellungsmerkmal für Kronach und Oberfranken, es gebe nur elf solcher Einrichtungen auf der ganzen Welt.

Die neuen Mitglieder Rechnungsprüfungsausschusses

Die Mitglieder des Rechnungsprüfungsausschusses waren wegen der Neuwahlen des Kreistages neu zu benennen. Vom Gremium wurden berufen als ordentliche Mitglieder (in Klammern der jeweilige Stellvertreter). Thomas Nagel (Wolfgang Beiergrößlein), Matthias Söllner (Ulrich Schürr), Dietmar Schmidt (Ralf Völkl), Hans Rebhan (Bernd Liebhardt). Den Vorsitz wird weiter Thomas Nagel führen, sein Stellvertreter ist Dietmar Schmidt.

Abschließend dankte Verbandsratsvorsitzender Landrat Klaus Löffler dem bisherigen Schulleiter Andreas Wolf für dessen engagierte und gute Schulleitung. Man werde zu gegebener Zeit eine gebührende Verabschiedung vornehmen.


Den Bericht des neuen Schulleiters, Burkhart M. Schürmann, nahm die Versammlung mit großem Beifall auf. Bei seinem Debüt im Gremium sparte er in seinem Ausblick auch nicht mit Visionen, die bis hin zu einem modernen Neubau am Fuße der Festung Rosenberg mit Blick auf die Stadtpfarrkirche reichen. Schürmann sprach von einem langfristigen Ausbau und Modernisierung des Musikangebotes bis hin zum "Kultur-Campus" mit Namen "Max-Baumann-Campus" in dem Musik-, Tanz-, Theater- und Kunstangebote brillieren. Also wolle man ideale Angebote präsentieren, sogar Festivals mit hochkarätiger Kunst, alles für einen attraktiven Hochschul-Standort Kronach.

Die BFM Oberfranken bildet zusammen mit der Sing- und Musikschule im Landkreis Kronach und dem oberfränkischen Sing- und Musikschulwerk einen Dreiklang musikalischer Förderung im Norden Bayerns. Durch eine gemeinsame Verwaltung, eine große Schnittmenge an Lehrkräften, das gemeinsam genutzte Gebäude und die dadurch zur Verfügung stehende Ausstattung, profitieren jährlich rund 500 musikalische Jugendliche und junge Erwachsene in ganz Oberfranken und darüber hinaus vom hochkarätigen Ausbildungsangebot der überregional agierenden Partner- Institution.

33 Lehrkräfte bilden, neben den Schulfächern in Einzelstunden, an der BFM und der Sing- und Musikschule in Gesang sowie insgesamt an über 25 verschiedenen Musikinstrumenten aus, vom Akkordeon über Klavier und Orgel bis hin zur Tuba, Trompete, Violine und Violoncello. Von den momentan aktuell an der BFM in Ausbildung befindlichen 55 Schülern kommen 33 aus Bayern, davon 22 aus Oberfranken und weitere über 20 Schüler aus zehn verschiedenen Bundesländern und ein Student kommt aus der Ukraine. 80 Prozent von ihnen kommen mit einer Vorbildung mit Mittlerem Schulabschluss oder Allgemeiner Hochschulreife. Die Mehrheit der Absolventen geht nach der Ausbildung in Kronach an eine Musikhochschule. Schürmann abschließend: "Für vieles, was wir an Ideen und Aktivitäten umsetzen möchten, sind die beengten Räumlichkeiten hinderlich."

Landrat Klaus Löffler dankte Schürmann für den aufschlussreichen Bericht und für manche Impulse, auch für die Anregung neue Wege zu gehen. Allerdings drückte er etwas auf die Euphoriebremse in Sachen Neubau einer BFM. Das Thema sei schon länger in die Hochbauplanungen des Landkreises aufgenommen und wird seit einiger Zeit in verschiedenen Gremien beraten. Der Investitionsschwerpunkt liege derzeit bei der Berufsschule mit circa 30 Millionen Euro. Man werde abwägen, inwieweit Synergieeffekte genutzt werden können, wo Einsparungen möglich sind und von wo und wann Fördermittel fließen können. Dietmar Schmidt (SPD) schlug eine engere Zusammenarbeit mit dem Nordbayerischen Musikbund vor.

Bernd Liebhardt (CSU) brachte die Nutzung des Kreiskulturraums ins Spiel. Ralf Völkl (SPD) sah den richtigen Zeitpunkt gekommen, jetzt an eine neue Schule zu denken. Sie wäre ein wichtiger Baustein, um den Lucas-Cranach-Campus abzurunden. Es fehle momentan auch ein vernünftiger barrierefreier Veranstaltungsraum.

Bezirkstagspräsident Henry Schramm hob hervor, dass die BFM ein Alleinstellungsmerkmal für Oberfranken sei und sie am Standort Kronach erhalten bleiben soll, dafür habe sich der Bezirkstag ausgesprochen und somit wäre der Bezirk auch an einer Neugestaltung beteiligt. Schramm schlug außerdem eine Zusammenarbeit mit der internationalen Musikbegegnungsstätte "Haus Marteau" in Lichtenberg vor.

Das Gremium beschloss einstimmig die Haushaltssatzung für das Jahr 2020 und den Finanzplan für die Haushaltsjahre 2020 bis 2023. Katrin Göppner vom Landratsamt Kronach erörterte das Zahlenwerk näher. Der Haushaltsplan umfasst die BFM, das Singschulwerk Oberfranken und die Musikschule. Das Volumen des Gesamthaushalts 2020 beträgt 2 339 200 Euro, davon entfallen auf den Verwaltungshaushalt 2 234 900 Euro und in den Vermögenshaushalt 104 300 Euro. Grundsätzlich teilen sich der Bezirk Oberfranken und der Landkreis Kronach die ungedeckten Kosten je zur Hälfte über die Betriebs- und Investitionskostenumlage. Als Betriebskostenzulage wurden 1,37 Millionen Euro errechnet.

Daraus ergeben sich für Bezirk Oberfranken und Landkreis Kronach je eine Beteiligung in Höhe von 685 000 Euro. Für die Außenstellen der Musikschule trägt ausschließlich der Landkreis Kronach die Kosten. Rechnungsprüfungsausschussvorsitzender Thomas Nagel (FDP) gab den Prüfungsbericht für die Haushaltsjahre 2017 und 2018 bekannt. Die Jahresrechnungen wurden festgestellt und Entlastung erteilt.

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