Kronach „Spaziergänger“ geraten ins Visier der Polizei

Im Nachgang zur jüngsten Versammlung von Gegnern der Corona-Politik haben die Beamten einschreiten müssen. Im Raum steht ein möglicher Verstoß gegen die Infektionsschutzverordnung.

In der Oberen Stadt Kronachs hat sich der Protestzug am Montag in Bewegung gesetzt. Im Nachgang des „Spaziergangs“ musste die Polizei die Personalien einer Gruppe von Personen feststellen. Foto: Frank Wunderatsch

Kronach - Im Nachgang zum jüngsten „Spaziergang“ von Gegnern der Corona-Politik am Montag in Kronach ist eine Gruppe von Personen ins Visier der Polizei geraten. „In der Tat mussten gestern bei einer Restgruppe die Personalien erhoben werden“, bestätigte Polizeichef Matthias Schuhbäck am Dienstag auf Anfrage unserer Zeitung. Der Vorfall habe sich ereignet, als sich die nicht angemeldete Versammlung bereits weitgehend zerstreut hatte. Demnach seien sechs bis acht Personen „Schulter an Schulter“ in der Oberen Stadt beieinander gestanden. Da die Beamten einen Verstoß gegen die Infektionsschutzverordnung nicht hätten ausschließen können, sei die Gruppe angesprochen worden.

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Liegt ein Verstoß vor?

Freiwillig wollten aber wohl nicht alle „Spaziergänger“ ihre Personalien preisgeben. Vielmehr versuchten sie abzuhauen, weshalb sie laut PI-Chef Schuhbäck von der Polizei festgehalten werden mussten. Schließlich sei es den Beamten doch gelungen, die Identität der Personen festzustellen. Nun hätten die Betroffenen Gelegenheit, über ihren Impfstatus Auskunft zu geben. Anschließend lande der Fall beim Kronacher Landratsamt, das laut Schuhbäck über mögliche Konsequenzen beraten muss. Denkbar sei im Fall eines Verstoßes eine Ordnungswidrigkeiten-Anzeige oder ein Bußgeld.

In Bayern gelten seit dem 28. Dezember verschärfte Kontaktbeschränkungen. Demnach dürfen nur höchstens zehn Personen privat zusammentreffen, die geimpft oder genesen sind. Für Ungeimpfte dagegen gelten bereits länger noch strengere Kontaktbeschränkungen. So dürfen sich Mitglieder eines Hausstands lediglich mit zwei weiteren Personen eines anderen Hausstands treffen.