Kronach Spitzenleistungen in besonderen Zeiten

Heike Schülein

Herausragende Ergebnisse haben die Absolventen der Lorenz-Kaim-Berufsschule in Kronach erzielt. Zwei von ihnen sind sogar mit Staatspreisen belohnt worden.

 
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Kronach - In einer von Corona geprägten Feierstunde hat das Berufliche Schulzentrum Kronach am Montag seine besten Schüler ausgezeichnet. Die Absolventen glänzten mit herausragenden Leistungen.

Mit dem Staatspreis der Regierung von Oberfranken wurden der Industriekaufmann Luca Arbogast sowie Sebastian Dusold, Elektroniker für Betriebstechnik, bedacht, die beide mit dem Traum-Notendurchschnitt in der Berufsschule von 1,0 glänzten. Zudem erhielten gleich 25 junge Leute mit einem Notendurchschnitt von 1,0 bis 1,29 den Preis des Landkreises.

"Mir tut es im Herzen weh, derartige Spitzenleistungen nicht so groß wie in den Vorjahren feiern zu können", bedauerte Schulleiter Rudi Schirmer bei der Corona-bedingt nur im kleinen Rahmen abgehaltenen Auszeichnung der Schulbesten. In seiner Ansprache blickte er auf ein Schuljahr zurück, das lange in Erinnerung bleiben werde und im zweiten Halbjahr von Schulschließung, Online-Unterricht sowie Berufsschul-Unterricht in Intervallen geprägt gewesen sei. Gerade die Absolventen hätten die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise in ihren Ausbildungsbetrieben hautnah miterlebt.

"In Krisen werden Schwächen und Stärken deutlicher als in ‚normalen‘ Zeiten", sagte Schirmer. Zu den Stärken zählte er, dass sich die Schüler mit großer Disziplin an die Hygieneauflagen der Schule gehalten hätten. Damit hätten sie entscheidend dazu beigetragen, dass es bislang keinen Infektionsfall an der Berufsschule gab. Sie hätten die vielfältigen Angebote des Distanz-Lernens angenommen und auch zu Hause beziehungsweise in den Betrieben zielstrebig gelernt, was ihre Ergebnisse eindrucksvoll belegten. Dies verdiene größten Respekt. Trotz vielfacher Ablenkungen und aller Sorgen, die junge Erwachsene neben der Corona-Krise noch beschäftigten, hätten sie durchgehalten und einen beruflichen Abschluss erreicht, der nicht nur sehr gut sei. "Er ist vielmehr die geöffnete Tür für ein berufliches Engagement, das Sinn stiftet und Freude macht", verdeutlichte Schirmer.

Die Glückwünsche des Landkreises übermittelte der weitere Stellvertreter des Landrats, Gerhard Löffler, der der Schule seit vielen Jahren - insbesondere auch durch seinen Unterricht als Fachlehrer - verbunden ist. Dieser freute sich, dass die Sanierung beziehungsweise der Neubau der Berufsschule nun Fahrt aufnehme. Gleiches solle auch für die Absolventen gelten. Diese sollten ihren eingeschlagenen Weg weitergehen, wenngleich die Pandemie die Situation sicherlich nicht leichter mache. "Ihr schafft das", zeigte er sich sicher.

Stellvertretender Schulleiter Werner Zahner sowie Studiendirektorin Ursula Lieb freuten sich über die herausragenden Leistungen. Die Absolventen hätten dauerhaft über einen langen Zeitraum sehr gute Leistungen erzieht, ihre Fähigkeiten und ihr Können für ihren Beruf genutzt.

Die von Lieb vorgetragenen Laudationes für die beiden Staatspreisträger belegten, dass diese nicht nur mit ihren Schulleistungen glänzten. Vielmehr taten sie sich auch in vielen weiteren Bereichen hervor - im Ehrenamt wie auch im familiären Umfeld. Im Klassenverband übernahmen sie ebenfalls Verantwortung und zeigten große Hilfsbereitschaft. So war Luca Arbogast im abgelaufenen Schuljahr Klassensprecher. In seiner Familie kümmert er sich intensiv um die Betreuung pflegebedürftiger Angehöriger. Sebastian Dusold meisterte seine verkürzte Ausbildung sehr gut. Dem jungen Vater eines Kleinkindes gelang es dabei hervorragend, Familie, Vereinsarbeit und Berufsausbildung zu vereinbaren, engagierte er sich doch auch als beim FSV Unterleiterbach. Nach seinem qualifizierenden Mittelschul-Abschluss und seiner abgeschlossenen Schreinerlehre gab er den Beruf auf, um mit der Ausbildung zum Elektroniker für Betriebstechnik eine zweite Karriere zu starten.

An sie und allen weiteren Absolventen appellierte Lieb, sich immer wieder ihrer vielen Talente bewusst zu sein, diese zu pflegen und einzubringen.

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