Werkleiter Jochen Löffler musste dann aber gleich auf die Euphoriebremse treten. Wie er ausführte, stünden nämlich in naher Zukunft weitere kostenintensive Maßnahmen an. Zum einen müsste das Betriebsgebäude an der Kläranlage saniert und erweitert werden, zum anderen würde auch die Sanierung oder Erneuerung des Hochbehälters am Kreuzberg anstehen. Letztere Maßnahme mache größere Sorgen, als zunächst angenommen. Am 19. September vergangenen Jahres hatte der Werkausschuss noch beschlossen, trotz erheblichen Kostenanstiegs die Planungen für die Sanierung fortzuschreiben und die Sanierung möglichst 2023 zu realisieren. Nun musste Werkleiter Löffler nach weiteren Untersuchungen neue Bedenken äußern. Neben den bereits bekannten Problemen bei einer Sanierung bei Aufrechterhaltung des Betriebs gebe es vor allem weitere kostenmäßige Unwägbarkeiten. Somit kam noch einmal das Thema Neubau auf, wobei Löffler auch gleich eine Grundstückslösung vorlegte. Grundsätzlich wäre demnach ein Neubau neben dem Bestandsbehälter auf einem der Stadt gehörenden Grundstücks möglich. Während des Behälterneubaus könne die Wasserversorgung ohne Einschränkungen über den Bestand gesichert werden. Zeitliche wie finanzielle Risiken könnten bei einem Neubau so gut wie ausgeschlossen werden. Ein Rückbau des bestehenden Hochbehälters sei dabei bis auf Weiteres nicht erforderlich. Dieser könnte als Löschwasserbehälter oder ähnlichem einer weiteren Nutzung dienen. Trotz eines anfänglich höheren Investitionsbedarfs, ein Neubau würde etwa 680 000 Euro mehr als eine Sanierung kosten, spreche einiges dafür. Auch etwa, dass die zu erwartende Nutzungsdauer eines Neubaus von rund 80 Jahren die wirtschaftlichere Lösung darstelle. Würde man sanieren, müsste man in rund 25 bis 30 Jahren doch neu bauen und in der Zwischenzeit viel Geld in die Modernisierung der Anlagentechnik stecken. Er rechne bei dieser Lösung langfristig mit Kosten von rund zehn Millionen Euro. Demgegenüber steht ein Finanzbedarf in Höhe von acht Millionen Euro bei sofortigen Behälterneubau und späterer Sanierung und Reinvestition.