Kronach - Beim ersten Mal stockte der Stromfluss um 14.12 Uhr, berichtet Maximilian Zängl, Pressesprecher des Bayernwerks. Der Grund: Im Umspannwerk Neuses sei plötzlich aus unerfindlichen Gründen ein Transformator vom Netz gegangen. "In der Folge war das gesamte Umspann-Gebiet spannungslos", sagt Zängl. Betroffen war der südliche Landkreis zwischen Kronach und Schneckenlohe. Es sei jedoch schnell gelungen, den Transformator wieder zuzuschalten, sodass der Strom um 14.17 Uhr wieder fließen konnte. Beim zweiten Mal begannen die Probleme um 16.57 Uhr. An drei Stellen im Kronacher Stadtgebiet seien Kabelschäden aufgetreten, erklärt der Pressesprecher. Die Folge: In rund 8500 Haushalten fiel der Strom aus. "Wenn so was passiert, dann führen wir Schaltmaßnahmen durch, um die Fehlerstellen zu orten", so Zängl. Da es nicht eine, sondern gleich drei Schadstellen gab, sei dies sehr aufwendig gewesen. Nach rund einer Stunde habe in 5000 bis 6000 Haushalten die Stromversorgung wieder funktioniert und gegen 19.30 Uhr seien auch die übrigen Stromkunden wieder am Netz gewesen. Am gestrigen Montag seien schließlich Kabel-Messwagen unterwegs gewesen, um die Schadstellen aufzuspüren und die beschädigten Teilstücke auszutauschen. Warum Stromkabel gleich an drei Stellen im Stadtgebiet durchgeschmort sind, das lasse sich im Nachhinein nicht mehr klären, sagt der Pressesprecher. Möglicherweise habe es - eventuell ausgelöst durch Bauarbeiten - winzige Risse an den Kabeln gegeben, durch die allmählich Feuchtigkeit eingedrungen sei, mutmaßt er. Wenn es dann zu Spannungsschwankungen komme, sei der Schaden schnell da. Eine derartige Häufung sei jedoch ungewöhnlich - "so was passiert sehr selten". Normalerweise, betont Zängl, seien die Stromkabel sicher: "Wir haben eine sehr hohe Versorgungssicherheit." Einen Zusammenhang mit der Hitze in den vergangenen Tagen schließt er aus: "Mit den Außentemperaturen hat das nichts zu tun." big