Kronach Tarifeinigung an der Frankenwaldklinik

red

Beschäftigte erhalten mehr Geld.

 
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Der Tarifstreit an der Kronacher Helios Frankenwaldklinik ist beendet. Foto: Archiv Anja Barthen

Durchbruch in Kronach: Die Helios Frankenwaldklinik und die Gewerkschaft Verdi verkündeten nun die Tarifeinigung in der Klinik. Laut einer Pressemitteilung der Klinik hat der Tarifabschluss ein Gesamtvolumen von zehn Prozent Steigerung für die Beschäftigten des Nichtärztlichen Dienstes. Er sieht eine Einmalzahlung von 2400 Euro und Erhöhungen von 150 Euro pro Monat ab dem 1. Juli 2023 und weitere 190 Euro pro Monat ab dem 1. Juli 2024 vor. Für Azubis wurde eine Einmalzahlung von 1000 Euro und Erhöhungen von 60 Euro pro Monat ab dem 1. Juli 2023 und 60 Euro pro Monat ab dem 1. Juli 2024 vereinbart. Die Laufzeit beträgt 24 Monate.

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Zähe Verhandlungen

„Nach langen zähen Verhandlungen haben wir den Durchbruch bei den Tarifverhandlungen an den Helios Frankenwaldklinik Kronach erzielt. Wir sind sehr glücklich, dass wir die Verhandlungen zu einem erfolgreichen Abschluss geführt haben und freuen uns für die Mitarbeiter über das gute Ergebnis. Angesichts der aktuell von Streiks geprägten Tariflandschaft in Deutschland können wir stolz auf diese Einigung sein. Sie kann sich im wahrsten Sinne des Wortes sehen lassen“, wird Klinikgeschäftsführer Georg Thiessen in einer Pressemitteilung zitiert. Damit bietet man den Mitarbeitern eine „attraktive Entgeltsteigerung, eine Erhöhung der Weiterbildungszulage und eine dauerhafte Jahressonderzahlung von 80 Prozent“. „Mit diesem Abschluss sei es gelungen, unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen Situation eine tragbare Lösung zu erzielen, die für die Mitarbeiter eine deutliche Aufwertung der Vergütungen darstellte.

„Druck hat gewirkt“

„Unser Druck hat gewirkt! Die Ankündigung des Warnstreiks und deren weit vorgeschrittenen Planungen hat auf der Arbeitgeberseite Wirkung erzielt“, stellte Frank Wagner, Mitglied der Tarifkommission und Anästhesiepfleger fest. „Mit den organisierten Kolleginnen und Kollegen im Rücken konnten wir robust, aber konstruktiv in die vierte und entscheidende Verhandlungsrunde gehen.“ „Durch den durchgängigen Festbetrag von insgesamt 340 Euro werden insbesondere die mittleren und unteren Eingruppierungen gestärkt. Diese soziale Komponente ist bei der weiterhin hohen Inflation ein besonderer Erfolg“, teilte Moritz Faude, zuständiger ver.di Gewerkschaftssekretär für den Gesundheitsbereich, mit.

Weitere Verbesserungen

Die Tarifkommission von ver.di habe zusätzlich weitere einzelne Verbesserungen mit dem Arbeitgeber aushandeln können, wie beispielsweise die Gleichstellung von Operations- und Anästhesietechnischen Assistenten mit den Fachpflegekräften im OP, eine Erhöhung der Fachweiterbildungszulage sowie die Anpassung der Bereitschaftsdienstvergütung an den Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst ab dem 1. Juli 2023. Es bestehe auch die Möglichkeit der Entgeltumwandlung für Fahrradleasing sowie die dauerhafte Verankerung der Jahressonderzahlung im Tarifwerk auf dem Niveau von 80 Prozent.

„Dieser Abschluss wäre ohne die bei ver.di organisierten Kollegen bei der Frankenwaldklinik nicht möglich gewesen. Im kollektiven Ringen mit den Arbeitgebern zählt im entscheidenden Moment die Stärke von euch im Betrieb. Nur so lassen sich auch in Zukunft unsere Lohn- und Arbeitsbedingung verbessern – wenn es sein muss, auch mit dem Mittel des Streiks“, war sich Sabine Hänel, Tarifkommissionsmitglied und Mitarbeiterin im Labor sicher.

Die Tarifeinigung steht noch unter Gremienvorbehalt.