Kronach Tierheim steckt in der Klemme

red

Geld im Überfluss hatte man im Tierschutzverein noch nie. Doch das Jahr 2022 hat den Verantwortlichen arg zugesetzt. Sie senden einen Hilferuf.

Das Kronacher Tierheim hat im vergangenen Jahr wieder sehr viele Katzen aufgenommen und versucht, für sie ein neues Zuhause zu finden. Foto: picture alliance/dpa/Martin Schutt

Die Verantwortlichen des Kronacher Tierheims ziehen keine gute Bilanz über das zu Ende gegangene Jahr. „Gejammert haben wir ja schon immer, denn es war auch früher noch nie leicht gewesen“, heißt es einleitend in einem Resümee von stellvertretender Leiterin Katrin Meserth. „Aber noch nie war es so schwer wie heuer. Zwar ist der Corona-Würgegriff nun etwas gelockert, aber dafür machen uns die Preissteigerungen ganz schön zu schaffen, vor allem bei Gas und Strom. Aber auch die Tierarztkosten, die ja schon immer hoch waren, werden in der nächsten Zeit astronomisch werden, da die tierärztliche Gebührenverordnung (...) drastisch erhöht worden ist. Das wird uns in der nächsten Zeit arg treffen“, prognostiziert Meserth.

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Preissteigerungen im Blick

Wenigstens stehen derzeit keine Baumaßnahmen am Tierheim an. Doch nötig wären Renovierungen eigentlich schon. „Aber es ist besser, erst noch einmal abzuwarten und die Preissteigerungen zu beobachten, um nicht am Ende die Versorgung der Tiere zu gefährden“, so Meserth. Denn diese hat für das Personal höchste Priorität. „Gerade heuer hatten wir mehrere größere OPs zu stemmen, wie zum Beispiel zwei Augen-OPs von Bulldogge Rambo, zwei Magenumdrehungen (Jack und Rocky) oder die zweite Hüft-OP von unserem Tico. Dazu kamen wie immer unzählige Katzen-Kastrationen, oft verbunden mit aufwendigen und langwierigen Behandlungen gegen alle möglichen Krankheiten, da die meisten Katzen als Streuner von der Straße kommen und oft mit den verschiedensten Krankheiten Kontakt hatten“, blickt die stellvertretende Leiterin zurück. Besonders getroffen „hat uns heuer im Sommer eine Pilz-Welle, die unter unseren Katzen umgegangen ist. Die Behandlung war nicht nur aufwendig, teuer und langwierig, sondern auch besonders mühsam, da wir mit erhöhtem Aufwand an Desinfektionsmitteln und extra Schutzkleidung die Ausbreitung auf die Hunde oder gar uns Menschen verhindern mussten.“

Schwer vermittelbar

Was die Anzahl der Neuzugänge betrifft, wird 2022 vermutlich kein Rekord-Jahr werden. „Katzen hatten wir zwar schon recht viele, aber die Hunde-Anzahl hielt sich relativ in Grenzen. Doch auch wenn es weniger Hunde waren, muss man sagen, dass wir sehr viele Problemhunde aufgenommen haben, die aufgrund ihres schon fortgeschrittenen Alters oder ihres Charakters schwer vermittelbar sind. So haben wir im Moment etliche ‚Kandidaten’ im Tierheim, die vielleicht sehr lange oder sogar für immer bei uns bleiben werden. Dass solche Dauergäste viel Geld kosten, ist sicher jedem klar.“

Geld fehlt

Daher ist Kathrin Meserth Spendern sehr dankbar, die das Tierheim auch 2022 mit Tierfutter unterstützt haben. Dafür sei man unendlich dankbar, aber: „Mit Futter können wir weder Tierarztrechnungen, noch Baumaßnahmen, noch die Gasrechnung oder Tierpflegergehälter bezahlen. Daher (...) müssen wir ganz klar sagen, dass uns am dringendsten einfach Geld fehlt. „Falls Sie unseren Tieren also vielleicht noch ein kleines Neujahrsgeschenk zukommen lassen möchten, möchten wir Sie ganz einfach um eine kleine Geldspende bitten. Unsere Tiere können wirklich jeden Cent sehr gut gebrauchen. Das Überleben unseres Vereins ist ohne Menschen wie Sie unmöglich.“

Spendenkonto

Wer das Tierheim in Kronach finanziell unterstützen will, kann das auf das Konto DE 51 771500000240001164 bei der Sparkasse Kulmbach-Kronach tun. Wer eine Spenden