Weißenbrunn - Bürgermeister Jörg Neubauer schaut auf seine ersten 100 Tage im Amt des Bürgermeisters in der Gemeinde Weißenbrunn zurück. Es waren ereignis- und arbeitsreiche Tage. "Aller Anfang ist schwer und durch die Corona-Pandemie wurde es noch schwerer", seufzt Jörg Neubauer. Dennoch blickt er aber durchaus optimistisch in die Zukunft, denn es wird sich einiges bewegen. Er gibt ehrlich zu, dass es eine große Herausforderung gewesen sei, sich in die komplexe Struktur des Kommunalrechts und der Kommunalverwaltung einzuarbeiten. Bis vor dem Tag seiner Amtseinführung am 1. Mai war Neubauer bei der Bundespolizei und hatte so natürlich einen völlig anderen Tagesablauf und Dienstplan als jetzt als neues Gemeindeoberhaupt der rund 2800 Einwohner zählenden Kommune mit ihren acht Gemeindeteilen Weißenbrunn, Grün, Eichenbühl, Gössersdorf, Hummendorf, Reuth, Thonberg und Wildenberg. "Man muss sich mental und psychisch gänzlich umstellen, wenn man auf einmal Chef ist und zahlreiche Mitarbeiter mit unterschiedlichen Interessen unter sich hat", so Neubauer. Für ihn habe das Bürgermeisteramt zwei entscheidende Komponenten. Zum einen will er einen guten Draht zu Bürgerinnen und Bürgern, zum anderen möchte er auch ein guter Chef für seine Mitarbeiter sein. "Für beides habe ich in den ersten Tagen meiner Amtsführung sehr viel gearbeitet, auch an mir selbst und immer wieder innegehalten, denn täglich kommen viele Aufgaben und Probleme auf einen zu." Neubauer findet es schade, dass in seiner Amtszeit bisher keine Feste stattfinden konnten, auf denen man völlig ungezwungen in Gespräche mit den Bürgern kommt. "Diese Bürgernähe fehlt mir derzeit schon ein bisschen, aber zum Wohle der Allgemeinheit ist dies leider derzeit nicht möglich", bedauert er. Eine Schonfrist gebe es für ihn dennoch nicht. " Für mich war von Anfang an klar, dass ich mich mit 100 Prozent engagiert reinhängen werde und all meine Taten Hand und Fuß haben müssen. Deswegen konnten wir auch in den ersten 100 Tagen viel bewegen." An erster Stelle nennt das Gemeindeoberhaupt die Errichtung einer Facebook-Seite, um vor allem jüngere Bürger stets aktuell zu informieren. Bisher wurde schon Folgendes umgesetzt oder in die Wege geleitet: der Ankauf eines neuen Traktors für den Bauhof und die Sanierung der Leßbachtalhalle. Der Spielplatz am Sportplatz Weißenbrunn wurde mit neuen Spielgeräten ausgerüstet und der Spielplatz in Wildenberg in Ordnung gebracht. Es werden zudem Verhandlungen mit einem Investor für ein Seniorenheim und die Belebung des Radwegebaus Weißenbrunn-Kulmbach geführt. "Und natürlich bin ich fast täglich mit den Großprojekten wie Revitalisierung des Paradiesplatzes mit Sanierung des Brauer- und Büttnermuseums und des alten Rathauses beschäftigt. Ebenso wird die Entstehung eines evangelischen Gemeindezentrums mit der Sanierung des Lerners- Haus im Ortskern forciert und mit dem Landkreis sind wir an der Planung des Ausbaus der Kreisstraße 5 mit Gehweggestaltung beteiligt." Ferner werde wegen der Dorferneuerung Hummendorf eine Bürgerveranstaltung stattfinden. "Insofern gesehen macht es wirklich viel Spaß, Bürgermeister des Bierdorfes zu sein, denn es gibt ständig Bewegung. Bisher konnte ich drei Gemeinderatssitzungen und zwei Bauausschusssitzungen leiten, die harmonisch verliefen. Als weitere Ziele nennt der Bürgermeister die Installation von Photovoltaikanlagen auf geeigneten Dächern sowie auf Freiflächen bei Einrichtungen mit hohem Energieverbrauch. Die Kooperation mit Kronach Creativ über das Projekt Kommunalmarketing plus solle erweitert werden, um dem demografischen Wandel entgegenzuwirken.