Die Oberfränkische Baugenossenschaft errichtet in der Joseph-Haydn-Straße eine Wohnanlage. Der Bezug ist für das Frühjahr 2024 geplant.
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„Unserem Ziel, in Kronach bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, sind wir ein gutes Stück näher gekommen“, betonte Architekt Uwe Döring. Das Vorhaben wird auf dem über 2000 Quadratmeter große Grundstück in der Joseph-Haydn-Straße verwirklicht, nachdem das ehemalige THW-Gebäude abgerissen worden war. Die 21 barrierefreien Wohnungen sollen im Frühjahr 2024 bezugsfertig sein.
„Die Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum ist größer denn je“, sagte Döring. Steigende Lohn-, Energie- und Materialkosten, Ausfälle in den Lieferketten während der Corona-Pandemie und des Ukraine-Kriegs, Engpässe bei den Handwerkerkapazitäten und stark gestiegene Darlehenszinsen bei der Finanzierung von Bauprojekten ließen die Kosten regelrecht explodieren. Die Inflation sei in allen Lebensbereichen zu spüren. Viele Bürger könnten ihren Lebensunterhalt nur noch mit Mühe bestreiten; bei einigen reichten die finanziellen Mittel schon jetzt nicht mehr aus. „Die Oberfränkische Baugenossenschaft möchte ihrem Anspruch gerecht werden und für die Schwächeren der Gesellschaft modernen und bezahlbaren Wohnraum zur Verfügung stellen“, betonte er.
Das aus zwei Wohngebäuden bestehende Wohnprojekt umfasst auf 1374 Quadratmetern 21 barrierefreie Wohnungen, aufgeteilt in drei Ein-Zimmer-Appartements, drei Zwei-Zimmer-Wohnungen, zwölf Drei-Zimmer- sowie drei Vier-Zimmer-Wohnungen. Die Gesamt-Baukosten von etwa 5,1 Millionen Euro werden mit zinsgünstigen Darlehen von insgesamt rund 2,7 Millionen Euro und einem Zuschuss des Freistaats Bayern in Höhe von 410 000 Euro gefördert.
Für die Anmietung der Wohnungen ist die Vorlage eines Wohnungsberechtigungsscheins erforderlich, der beim Landratsamt Kronach beantragt werden kann. Die Ausstellung ist von Einkommensgrenzen abhängig. „Viele Mietinteressenten glauben fälschlicherweise, die Kriterien nicht zu erfüllen“, erläuterte der Architekt. Nachfragen lohne sich also.
Alle Wohnungen sind barrierefrei über einen Aufzug erreichbar und mit einer bodengleichen Dusche ausgestattet. Sie verfügen über einen Balkon beziehungsweise eine Terrasse sowie elektrische Außenrollos. In einer Tiefgarage stehen 24 Kfz-Stellplätze zur Verfügung. Weitere acht offene Parkplätze werden mit Leerrohren für das spätere Nachrüsten von Stromladestationen ausgestattet. Vom Hausanschlussraum bis in die Unterverteilungen in den Wohnungen werden Leerrohre für den nachträglichen Einbau von Glasfaserleitungen verlegt. Für die künftige Erzeugung von Mieterstrom besteht die Möglichkeit zur Montage einer Photovoltaikanlage auf den Dachflächen.
„Heute ist für die Stadt ein unglaublich schöner Tag“, sagte Kronachs Bürgermeisterin Angela Hofmann. Das Vorzeigeprojekt entspreche genau der Zielrichtung der Stadt, nämlich der Schaffung dringend benötigten bezahlbaren Wohnraums, und trage zu einer Entspannung des Wohnungsmarkts bei. Geschaffen würden attraktive, moderne und gleichzeitig bezahlbare Wohnungen, wobei man erfreulicherweise gut im Zeit- sowie Finanzierungsplan liege.
Christoph Reichl, Sachgebietsleiter für Wohnungswesen bei der Regierung von Oberfranken, zeigte sich überzeugt, mit dem Wohnmodell Maßstäbe in Sachen Qualität und Mietpreis zu schaffen. Dies gelte insbesondere vor dem Hintergrund, dass sich heute viele Menschen bestimmte Wohnungen nicht mehr leisten könnten bzw. hierfür Abstriche bei ihrem Lebensstandard machen müssten – nach dem Motto „Fahre ich in Urlaub oder wohne ich?“
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