Kronach Werkzeugbauer Krumpholz stellt Insolvenzantrag

Roland Töpfer
Die Kronacher Firma Krumpholz hat Insolvenzantrag gestellt. Foto: picture alliance / dpa/Angelika Warmuth

Das familiengeführte Unternehmen braucht einen Investor. Insolvenzverwalter Jürgen Wittmann soll entsprechend tätig werden.

 
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Kronach - Die Kronacher Werkzeugbau Karl Krumpholz GmbH & Co. KG hat Insolvenzantrag gestellt. Das Unternehmen ist in Familienbesitz und beschäftigt 160 Mitarbeiter, je 80 an den Standorten Kronach und Redwitz. Der Umsatz liegt bei rund 20 Millionen Euro. Vorläufiger Insolvenzverwalter ist Jürgen Wittmann von der gleichnamigen Kronacher Kanzlei.

Wie unsere Zeitung aus zuverlässiger Quelle weiter erfahren konnte, wird nun ein Investor für das Unternehmen gesucht, das im Formenbau und in der Kunststoffverarbeitung tätig ist und Großwerkzeuge für die Autoindustrie herstellt. Das Unternehmen werde an beiden Standorten weitergeführt, die Löhne seien über das Insolvenzausfallgeld gesichert. Grund für die Schieflage soll die Zurückhaltung der Autobauer wegen Pandemie, Chipkrise und Lieferengpässen sein.

In Kronach hat sich Krumpholz auf den Geschäftsbereich Formenbau spezialisiert. Dort werden Kunststoffspritzformen mit einem Eigengewicht von bis zu 50 Tonnen hergestellt. Zum Kundenkreis zählen kunststoffverarbeitende Industrien, die deutschen Automobilhersteller sowie deren Zulieferer.

Am Standort Redwitz konzentriert sich Krumpholz auf den Geschäftsbereich der thermoplastischen Kunststoffverarbeitung. Hier fertigen die rund 80 Mitarbeiter Spritzgussteile für die unterschiedlichsten Anwendungen. Beliefert werden Automobil- und Nutzfahrzeughersteller, deren Zulieferer und Unternehmen der Elektro- und Gebrauchsgüterindustrie.

Im Frühjahr dieses Jahres hatte Insolvenzverwalter Wittmann den insolventen Bad Staffelsteiner Autozulieferer Moll an neue Investoren vermitteln können. Nach langen Verhandlungen hatte Wittmann mit einem Investorenkonsortium unter Führung von Jan IJspeert, Geschäftsführer der Berliner BAE Holding GmbH und BAE Batterien GmbH, einen Kaufvertrag zur Übernahme und Fortführung des Geschäftsbetriebs von Moll geschlossen. Der wirtschaftliche Übergang erfolgte zum 1. Mai.

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