Kronach - Salesianer-Pater Hermann Schulz war Augenzeuge des brutalen Völkermords in Ruanda, der vor 25 Jahren seinen Anfang nahm. Dabei sei der Blutrausch nicht auf Knopfdruck ausgebrochen. "Die Sache wurde präpariert", sagte Pater Schulz kürzlich im Deutschlandfunk. Ein Hetzradio heizte die Stimmung an. Drei Monate lang tobten Menschen ihren Blutrausch aus. In den 80er-Jahren hatte Schulz in dem Land, das von Konflikten geprägt war, ein Jugenddorf aufgebaut, in dem junge Menschen eine Schul- und Berufsausbildung erhielten. Aus diesem wurde im Laufe des Mordens ein Schutthaufen, von den 120 Jugendlichen überlebten gerade 20.