Kronach Zweiter Anlauf führt zum Erfolg

Karl-Heinz Hofmann
Pläne überarbeitet, grünes Licht: In Nähe des Krahenberg entsteht in der freien Baulücke eine Wohnanlage mit vier Wohneinheiten. Dem Bauausschuss zufolge trägt das Vorhaben zur Verschönerung des innerstädtischen Bereiches in der Verlängerung der Schwedenstraße bei. Foto: Karl-Heinz Hofmann Quelle: Unbekannt

Abgeänderte Pläne für eine Wohnanlage am Krahenberg überzeugen den Bauausschuss. Bei der Werbetafel in Ruppen hält das Gremium am Nein fest.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Kronach - Überwiegend einstimmige Beschlüsse fasste der Bau-, Stadtentwicklungs- und Wirtschaftsausschuss in der Sitzung am Donnerstag im Rathaus. Bürgermeisterin Angela Hofmann konnte hierzu auch einige Bauwerber begrüßen.

Ein erfreuliches Projekt in der Nähe des Krahenbergs wurde mit der Gegenstimme von Klaus Simon (SPD) positiv entschieden. Dort soll im Bereich des Parkplatzes eine neue Wohnanlage entstehen. Im Erdgeschoss sind sieben Pkw-Stellplätze vorgesehen, darüber vier Wohnungen und im Dachgeschoss ein Penthouse. Die Bürgermeisterin erklärte dazu, dass das Vorhaben schon einmal im Ausschuss vorgelegen habe und in der damaligen Sitzung dem Bauwerber empfohlen wurde, einige Veränderungen am Bauvorhaben vorzunehmen. Dies sei im Einklang mit Stadtplaner Daniel Gerber hervorragend gelungen, bescheinigten einige Räte, weshalb man diesmal das gemeindliche Einvernehmen erteilen konnte.

"Es ist schön anzusehen", bekundete Claudia Wellach (CSU) ihr Gefallen an den nunmehr auf Intervention des Bauausschusses und des Stadtplaners erfolgten Veränderungen. Tino Vetter (FW) lobte die Kompromissbereitschaft des Bauherrn, der mit Kreativität das Bauvorhaben abänderte, so dass er jetzt keine Einwände habe. Das Gebäude passe gut in das Gebiet am Krahenberg, meinte Vetter. Martina Zwosta (FL) gefiel die in vorangegangener Sitzung vorgelegte Baumaßnahme überhaupt nicht, aber die jetzige Version sei auch für sie machbar, weshalb sie mit einer Zustimmung leben könne. Winfried Lebok (CSU) fand die Ablehnung in einer vorherigen Sitzung gut. "Es hat sich viel in der Planung getan", dankte Lebok dem Bauherrn und dem Stadtplaner Daniel Gerber, die einen tragbaren "hervorragenden Kompromiss" ausgearbeitet hätten.

Dem schloss sich dritter Bürgermeister Bernd Liebhardt (CSU) an, der in dem Bauvorhaben eine schöne Fortsetzung zur Schwedenstraße sah. Mit der Weiterentwicklung bleibe auch der Charakter aus städtebaulicher Sicht gewahrt. Liebhardt fand es für gut, in vorangegangener Sitzung eine Überarbeitung des Bauantrags empfohlen zu haben. Klaus Simon (SPD) konnte sich dagegen mit dem Bauvorhaben nach wie vor nicht anfreunden: "Das passt nicht in das Ortsbild. Es ist eine Verschandelung der Landschaft". Das Gremium erteilte mit 8:1 Stimmen das gemeindliche Einvernehmen mit dem Hinweis, dass die etwaige Beseitigung von Baumbestand, der der Baumschutz- Verordnung unterliege, auf das notwendige Minimum zu beschränken und vorab mit der Stadtverwaltung abzustimmen sei.

Mehrheitlich Zustimmung fand auch ein Antrag auf denkmalpflegerische Erlaubnis zur Errichtung einer Garage mit funkmotorisierter Toröffnung. Allerdings ist der Garagenbau zu dicht an der ohnehin beengten Verkehrsfläche (in der Wolfsschlucht) geplant. Stadtplaner Gerber schlug vor, den Bau mittig auf einen Mindestabstand zur Grundstückgrenze von zwei Meter (anstatt wie geplant 1,10 Meter) zu versetzen. Zudem informierte er darüber, dass der Planer inständig darum gebeten habe, den Abstand bei 1,10 Meter zu genehmigen. Doch da spielte das Gremium nicht mit und entschied sich mehrheitlich - wie von Gerber vorgeschlagen - für die Version mit zwei Meter Abstand. Unabhängig vom geringen Verkehrsaufkommen ist die Ein- beziehungsweise Ausfahrt übersichtlich zu gestalten. Darüber hinaus ist die ortsbildprägende Hecke weitgehend zu erhalten. Zur Verkehrssituation meinten Winfried Lebok (CSU) und Daniel Götz (Zukunft Kronach), dass es Verantwortung des Verkehrsteilnehmers sei, sich aus dem Grundstück an die öffentliche Straße vorsichtig heranzutasten.

Für den Neubau eines Einfamilienhauses mit Stellplätzen in Friesen wurde einstimmiges Einvernehmen erteilt. Gleiches galt für eine Nutzungsänderung in Neuses, wo das ehemalige Sparkassengebäude zur Tierarztpraxis wird. Für den Antrag auf Errichtung einer doppelseitig beleuchteten Design-Werbetafel in Ruppen wurde erneut eine Absage erteilt. Schon in der Sitzung am 12. März wurde das Vorhaben abgelehnt, weil damit eine Verschlechterung des Ortsbildes unmittelbar in Nähe des Ruppenwirtshaus einhergehe. Das Landratsamt vertritt aber die Meinung, dass die Werbetafel in diesem Mischgebiet errichtet werden darf und bat die Stadt Kronach um nochmalige Prüfung. Die Räte waren sich aber einig, dass sich an der Sachlage nichts geändert habe und blieben konsequent bei ihrer ablehnenden Haltung. Bernd Liebhardt meinte aber, dass man wohl die Werbeanlagen- Satzung überarbeiten müsse. Angesichts des Hochschul-Campus meinte er, dass in Kronach in den nächsten fünf oder zehn Jahren ohnehin nichts mehr sein werde wie jetzt. "Es wird viel auf die Stadtplanung zukommen", sagte er.

Martina Zwosta sah im Stadtgraben eine Gefährdung für Kinder, weil vom Kinderspielplatz aus, ein Trampelpfad zur Straße hin geht. Diese Gefahrenstelle sollte durch Absperrung oder Anpflanzung beseitigt werden.

Bilder