Kronacher Assistenzhündin Ohne Elly geht gar nichts mehr

Auf dem Bild vom Juli war Elly noch ganz klein und neu in der Familie Geiger. Ihre Besitzerin Josefin hat sie von Anfang an heiß und innig geliebt. Seitdem ist die Beziehung der beiden weiter gewachsen. Foto: Archiv/Sarah Pietsch

Die Fellnase macht das Leben ihrer Familie ein Stück unbeschwerter. Doch ihre Ausbildung zur Assistenzhündin wird teuer. Am Sonntag findet ein Benefizkonzert statt.

 
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Knapp drei Monate lebt die kleine Australien-Shepherd-Hündin Elly nun schon bei Familie Geiger in Kronach. Drei Monate, in denen sich für ihre Besitzer vieles zum Positiven entwickelt hat. Denn Tochter Josefin leidet unter einer seltenen Stoffwechselstörung mit dem Namen Pseudohypoparathyreoidismus. Elly, die die Geigers nur dank der finanziellen Unterstützung des Vereins „Milahs Nest“ anschaffen konnten, soll ihre Assistenzhündin werden (unsere Zeitung berichtete). Und auch, wenn ihre Ausbildung noch überhaupt nicht begonnen hat, macht sie die Welt ihrer Menschen – und natürlich insbesondere die von Josefin – schon jetzt um einiges bunter und unbeschwerter.

Ausgiebige Kuscheleinheiten am Morgen

„Uns geht es wirklich sehr gut“, berichtet Josefins Mutter Senta Geiger. Elly sei inzwischen gut in ihrem neuen Zuhause angekommen und habe ihren Platz in der Familie gefunden. „Es ist unbeschreiblich, was sie für uns bringt“, schwärmt Geiger. Das fange schon gleich früh am Morgen an. Denn wenn Josefin aufwacht, wisse sie ganz genau, dass Elly erst einmal raus muss. Natürlich werde vor dem Kindergarten auch immer ausgiebig gekuschelt. „Es ist unglaublich, wie viel Trost sie spendet. Und zwar für uns alle, auch für mich“, sagt Senta Geiger. Sie habe auch total unterschätzt, wie gut Elly Josefins gesunden Geschwistern tue, die sonst oft zurückstecken müssten.

Große Wirkung durch bloße Anwesenheit

„Neulich war Josefin krank, sie hatte eine Bronchitis. Da hat sie gleich gesagt, Elly soll zu ihr kommen“, erzählt Senta Geiger. Die Hündin bewirke allein schon durch ihre Anwesenheit wahnsinnig viel. Natürlich merke man, dass jetzt ein Lebewesen mehr im Haus ist. „Aber ich hatte es mir schwieriger vorgestellt“, gibt sie zu. Dennoch sei es schön, dass Elly inzwischen durchschlafe. Nachts mehrfach aufzustehen, sei anfangs schon recht anstrengend gewesen.

Elly kommt überallhin mit

„Man kann sich gar nicht mehr vorstellen, wie es ohne Elly war“, meint sie. Die Hündin habe einen supertollen Charakter und passe einfach perfekt zur Familie. „Klar muss man auch mal schimpfen. Aber wir konnten sie bisher überall mit hin nehmen, sie war zum Beispiel auch mit auf dem Schützenfest“, erzählt Senta Geiger. Im Kindergarten sei sie ebenfalls schon mit dabei gewesen. Natürlich suche sie sich für solche Dinge immer einen Zeitpunkt aus, an dem nicht gar so viel los sei. „Aber ich möchte Elly gleich an alle möglichen Situationen gewöhnen“, erklärt sie. Denn als Assistenzhündin darf Elly ihre kleine Besitzerin später einmal überall hin begleiten – zum Beispiel auch in den Supermarkt oder zum Arzt.

Animation zur Bewegung

Grundsätzlich animiere Elly Josefin zur Bewegung, schließlich müsse man jeden Tag mit ihr spazieren gehen. Das sei wichtig, denn Josefin hat aufgrund ihrer Erkrankung kein Sättigungsgefühl und ist daher übergewichtig. Alles, was davon ablenkt, sei gut. „Bisher nehme ich Josefin aber noch nicht zu jedem Spaziergang mit“, schränkt Senta Geiger ein. Denn sie müsse noch viel mit Elly üben – und das gehe am besten, wenn sie alleine sei.

Ende Oktober gehe nun auch endlich die Hundeschule los. „Eigentlich hätten wir damit schon früher anfangen wollen – aber erst gab es keinen Kurs, dann hatten wir Corona“, erklärt sie. Sie starte nun mit dem Welpenkurs, dann komme der Junghundekurs und im Frühjahr schließlich beginne die Ausbildung zur Assistenzhündin – so zumindest der Plan.

Benefizkonzert am Sonntag

Weil die Ausbildung sehr teuer ist, findet am Sonntag in Haßlach ein Benefizkonzert für Josefin und Elly statt (siehe Infokasten). „Darüber freuen wir uns riesig“, ist Senta Geiger dankbar. Doch auch ansonsten seien jederzeit Spenden möglich – sowohl gezielt für Elly als auch für „Milahs Nest“ allgemein.

Das Benefizkonzert für Josefin und Elly findet am Sonntag, 9. Oktober, um 17 Uhr in der St. Johannes Kirche in Haßlach bei Kronach statt. Für die musikalische Gestaltung sorgen das Duo „Flair“ sowie Schüler der Musikschule Kiebitz in Stockheim.  Wer einfach so an den Verein „Milahs Nest“ spenden und somit Kindern mit schweren Erkrankungen helfen will, ihr Leben etwas einfacher zu gestalten, kann dies gerne an folgendes Konto tun: Kontoinhaber: Milah’s Nest e.V., IBAN: DE93 7715 0000 0101 6852 95, BIC: BYLADEM1KUB, Sparkasse Kulmbach Kronach. Soll das Geld gezielt für Josefin und die Ausbildung von Elly zum Assistenzhund verwendet werden, bitte als Verwendungszweck „Assistenzhund Elly“ angeben. Weitere Infos zum Verein unter www.milahs-nest.de

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