Kronacher Derblecken Auge in Auge mit dem Original

Rainer Glissnik

Deftig, frech, urkomisch: Beim Derblecken in Kronach nahmen die Mimen wieder kein Blatt vor dem Mund. Und dabei unterhielt man das Publikum wahrlich königlich.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Beim Kronacher Derblecken in der Kühnlenzpassage haben die unerschrockenen Darsteller rund um Hauptmatador Martin Panzer endlich wieder live der Kronacher Polit-Prominenz den Spiegel vorgehalten. Dazu hatte Thomas Kaiser die erste offizielle Maß „Kronator“, das dunkle Doppelbock der Kaiserhofbrauerei, angezapft.

Lachen blieb auch mal im Halse stecken

Stoff hatte es wahrlich reichlich im vergangenen Jahr gegeben und manchem blieb vielleicht hie und da doch das Lachen etwas im Halse stecken. Doch auch wenn es ab und an heftige Seitenhiebe gegeben hatte, die so Aufskorngenommenen nahmen das Ganze mit Humor, was sich einmal mehr beim furiosen Ende zeigte: Zum Schluss standen sich nämlich Schauspieler und Politiker Auge in Auge gegenüber.

Martin Bittruf als Mönch

Dabei war heuer das „Derblecken“ zutreffend wie selten. „Das ist Kronach“, fasste dann auch Moderator Thomas Auer den Abend zusammen, den zunächst ein Mönch aus Gehülz eröffnet hatte. In der Kutte steckte dabei kein anderer als Martin Bittruf. Er ging dabei etwa der Frage nach, wer der letzte Kontakt von LCC-Chefin Gabriele Riedel auf deren Handy gewesen sein könnte: Jürgen Baumgärtner oder Martin Panzer? Dann switchte er zur Bürgermeisterin von Kronach, Angela Hofmann. Sie hatte ja ein umfassendes Buffet zur Amtsübernahme geplant, aber dann sei leider Corona gekommen. Der frisch gekürte Bundestagsabgeordnete Jonas Geissler hätte es indes fertiggebracht, dass die Coburger erst nach dessen Nominierung gemerkt hätten, dass sie einen Kronacher gewählt hatten.

Der Schlag getroffen

Im Anschluss eroberte noch einmal Martin Panzer als König Ludwig II. von Bayern mit seiner Gefolgschaft die Bühne. „I bin noch immer die Lady Gaga unter den bayerischen Rechten“, kündigte er sich selbst an. Aber es sei schon sehr langweilig in Bayern, räumte er ein. „Da ham ses gesagt: Gehens nach Kronach, da gibt’s a Starkbier!“ Gesagt, getan. Aber schon bei der Ankunft hätte ihn der Schlag getroffen: Er habe selbst seine Rollkoffer hochtragen müssen.

Danach folgte das, was eigentlich schon für 2020 geplant war und dann erstmals als Online-Version die Runde machte. Damals war die perfekte Lady Angela Hofmann aus der CSU ja schon eigentlich gefunden, aber dann haute noch einmal die SPD-Dame Sabine Gross dazwischen....

Schließlich standen sich am ersten Abend Bürgermeisterin Angela Hofmann und Birgit Shah-Räder, Sabine Gross und Ulrike Mahr, Altbürgermeister Wolfgang Beiergrößlein und Martin Bittruf, Bernd Meusel und Philipp Mahr, Bernd Liebhardt und Nikolas Roth, Jürgen Baumgärtner und Nikolai Hiesl, Michael Zwingmann und Jörg Wedemeier gegenüber. Für Gesang und Musik war Stefan Lach zuständig. Regie führte Martin Panzer, der auch das Drehbuch dazu geschrieben hatte. Um die Technik kümmerte sich Frank Backert und um das Licht Sven Müller.

Guter Zweck

Am Ende durften sich nicht nur die Laienschauspieler über viel Applaus freuen. Den Erlös der Veranstaltung in Höhe von 500 Euro spendete man nämlich an die Bäume-Aktion von Radio Eins an Uli Noll und an einen Kindergarten.

 

Bilder