Problemfall Kinderbetreuung
Die Erzieherin Martina Zwosta hat eine große Familie, in der sie und ihr Ehemann ihre Enkel beim Homeschooling unterstützten. „Aber für Alleinstehende wird es schwierig“, sagte sie. Im Kindergarten habe man nur eine Notbetreuung. Bei einem Corona-Fall werde die Gruppe sofort geschlossen, und die Eltern hätten von jetzt auf gleich ein großes Problem. Anders verhalte es sich bei Profi-Fußballern, bei denen nicht alle Mitspieler eines Infizierten in Quarantäne müssten. Dies habe sie so empört, dass sie einen Brief an Ministerpräsident Söder geschrieben habe, auf den sie jedoch nur eine unbefriedigende Antwort erhalten habe. „Warum werden hier andere Maßstäbe angesetzt?“, fragte sie. Ähnlich sah es ihre Berufskollegin Katrin Klinger. Auch in den schulvorbereitenden Einrichtung (SVE) der Lebenshilfe gebe es derzeit nur Notgruppen. Als Mutter zuhause noch Lehrerin zu sein, fordere sie sehr. Wenn sie arbeite, sitze sie manchmal danach abends noch bis um 19 Uhr mit ihrem Kind an den Hausaufgaben. „Die Luft ist raus“, resümierte die Erzieherin. Ihr Neffe lerne derzeit in der Abschlussklasse für seine Mittlere Reife, wobei ihm viel Schulstoff fehle. Er mache sich viele Gedanken um seinen Abschluss, auf dem seiner Meinung nach der Corona-Stempel haften bleibe.