„Viele Menschen haben dort alles verloren: Angehörige, Wohnungen, Häuser, Existenzen und Lebensgrundlagen. Es fehlt an allem“, verdeutlicht Manfred Burdich, der aus beruflichen Gründen nicht beim Einsatz dabei sein konnte. Die Schicksale bewegten die Helfer sehr. Sehr schlimm sei es auch, immer wieder von Suiziden zu hören. Man lese von der Katastrophe im Fernsehen oder sehe sie im Fernsehen. Oftmals aber schwänden diese Bilder bei Menschen, die nicht vor Ort gewesen seien, wieder schnell aus dem Gedächtnis. Daher lautet sein eindringlicher Appell, die Menschen dort nicht zu vergessen. „Die Katastrophe ist noch nicht vorbei. Es wird sehr lange dauern, bis dort wieder einigermaßen Normalität herrscht. Die Menschen brauchen dringend Hilfe – insbesondere auch finanzieller Art“, bekundet er.
Katastrophen-Leuchttürme
Tief bewegt von den Schilderungen freuten sich die KAB-Vorsitzenden Georg Barnickel und Brigitte Schedel über die sinnvolle Verwendung der Spende. Denn auf einstimmigem Beschluss geht das Geld an die sogenannten Katastrophen-Leuchttürme der Bundesarbeitsgemeinschaft Rettungs- und Hundeführender Vereinigungen (BAG) im Ahrtal. Dabei handelt es sich um eine Kommunikations- und Koordinierungsstelle für die Bevölkerung in Krisensituationen. Die Anlaufstelle bietet praktische Hilfsangebote und Informationen; nimmt sich aber auch im persönlichen Gespräch der Betroffenen an.
Wie wichtig auch diese Hilfe für die Seele ist, haben die Rettungshundeführer vor Ort erlebt, wo unwahrscheinlich viel Gesprächsbedarf vorhanden gewesen sei. Auch „richtiges Zuhören“ wolle gelernt sein. Daher werde man, so Manfred Burdich, das Team in der psychosozialen Notfallversorgung ausbilden. Die Hunde seien dabei der beste „Türöffner“, um mit den Betroffenen ins Gespräch zu kommen.
Die „AG Mantrailing - Rettungshundestaffel & Therapiehundezentrum Kronach“ ist eine Vereinigung von Menschen aus dem Raum Oberfranken (Schwerpunkt Stadt und Landkreis Kronach), die sich für die Förderung und Weiterentwicklung des Mantrailing - eine Disziplin der Vermisstensuche - einsetzen. Im Vordergrund stehen der Erfahrungsaustausch und die praktische Ausbildung von Hund und Mensch. Aktuell zählt die Arbeitsgemeinschaft 200 Mitglieder sowie etwa 80 bis 90 aktive Hunde.