Kronacher Kunstverein Die Kunst in der Natur aufspüren

Peter Müller

Der Kunstverein Kronach zeigt in der ersten Schau 2022 Werke von Alexander Johannes Kraut und Lothar Seruset. Zu sehen sind Bilder und Skulpturen.

 
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Kronach - Bereits auf den ersten Blick durch die gläserne Tür der Galerie des Kronacher Kunstvereins sieht der Besucher der Ausstellung „Treffen auf halber Strecke“ ein Panorama der Farben und Formen, das eine gewisse Sogwirkung ausübt. Wie in einem perfekten Slalom geht man dann – nach 2G-Kontrolle – zwischen den im Corona-Abstand aufgestellten Holzskulpturen Lothar Serusets aus Brandenburg hindurch, bis zu den wie naturgewachsenen Wandgemälden und Bleistiftzeichnungen Alexander J. Krauts, der in Berlin lebt. Der ursprüngliche Panoramablick geht dabei schnell in einen Makroblick über, um die bewundernswert gearbeiteten Details der Figuren und Bilder zu erforschen.

Freudig konnte Vorsitzende Sabine Raithel zur Eröffnung der ersten Ausstellung des Kunstvereins 2022 viele Besucher begrüßen. Unter ihnen war auch die neue Kreiskulturreferentin Julia Völker, die kürzlich die Nachfolge von Gisela Lang angetreten hat. Der Kunstverein bildete mit dieser besonderen Ausstellung den würdigen Rahmen, um die gebürtige Kronacherin mit einem Blumenstrauß willkommen zu heißen.

Für den Landkreis begrüßte Grünen-Kreisrätin Edith Memmel die Künstler und äußerte den Wunsch, dass diese Schau für die Kunstszene eine kleine Entschädigung für die Einschränkungen durch die Corona-Pandemie in den vergangenen Jahren sein möge.

Cranach-Jubiläum

Bürgermeisterin Angela Hofmann erinnerte an das diesjährige Lucas-Cranach-Jubiläum, zu dessen Gelingen der Kronacher Kunstverein mit zahlreichen Ausstellungen unter dem Motto „Hinter Cranachs Schleiern“ wesentliche Beiträge anbiete.

Sabine Raithel moderierte anschließend ein Podiumsgespräch mit den Künstlern, in dem beide über ihre Arbeiten, Materialien, Motive und Motivationen sprachen. Ihnen geht es um die Kunst in der Natur und ihr Verhältnis zum Menschen, der Natur mehr verbrauche als betreue. Mit ihren Werken arbeiten sie der Endlichkeit des Menschen und seinen Eingriffen in das natürliche Gleichgewicht von Natur und Kosmos entgegen. Die Arbeiten lassen Natur im Kleinen physisch spüren und aufspüren. Die Kreativität, die beide in ihren Werken zum Ausdruck bringen, bezeichnen sie als lebendiges Guttun, als Wohlergehen im Umgang mit ihren Materialien und Werkzeugen.

„Das Leben ist schön“, fasste Lothar Seruset den Reiz der Kunst zusammen. Auf ein anschließendes „Aber“ sollte man an einem solchen Tag verzichten.

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