Kronacher Landratsamt Die Managerin für den Klimaschutz

Der Landkreis Kronach setzt bei seinen kreiseigenen Immobilien nach Möglichkeit auf Fotovoltaik. Auf dem Dach des Schulzentrums haben sich Landrat Klaus Löffler und Klimaschutzmanagerin Nicole Eger ein Bild von der dortigen 350-Kilowatt-Anlage gemacht, die auf einer Fläche von 2800 Quadratmetern installiert ist. Foto: Landratsamt Kronach

Seit gut einem Jahr ist Nicole Eger im Kronacher Landratsamt tätig. Ihre Hauptaufgabe: Ein Konzept zu erstellen, das die Politik beim Kampf gegen den Klimawandel unterstützt.

 
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Kronach - Seit Januar 2021 arbeitet Nicole Eger als Klimaschutzmanagerin im Landratsamt Kronach. Ihre Hauptaufgabe besteht darin, für den Landkreis Kronach ein integriertes Klimaschutzkonzept zu erstellen, das die politischen Entscheidungsträger bei der Planung und Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen unterstützen soll. Durch Betrachtung des Istzustands in Bezug auf Energieverbrauch, Emissionen, Ausbau erneuerbarer Energie und ähnliche Faktoren sowie der Analyse des vorhandenen Potenzials schafft es die Grundlagen, um Handlungsfelder zu identifizieren und daraus Maßnahmen abzuleiten.

„Der Klima- und Umweltschutz ist längst zu einer gesamtgesellschaftlichen Aufgabe geworden, der wir uns gemeinsam stellen müssen. Wir dürfen dem von Menschen verursachten Klimawandel nicht tatenlos zusehen, sondern müssen diesen mit geeigneten Maßnahmen bestmöglich eindämmen“, wird Landrat Klaus Löffler in einer Pressemitteilung zitiert.

Nachhaltigkeit

Vor diesem Hintergrund erklärte er vor fünf Jahren den Themendreiklang aus Umwelt- und Klimaschutz sowie Nachhaltigkeit zu einem Schwerpunkt der Kreispolitik. Seitdem wurde vieles angestoßen – unter anderem eine Holzbau-Initiative, mit der bei öffentlichen Baumaßnahmen verstärkt auf den nachwachsenden Rohstoff Holz gesetzt werden soll. Dadurch will man Ökologie und Ökonomie im Landkreis besser miteinander verknüpfen. Auch beim Einsatz regenerativer Energien setzt der Landkreis bei der Planung und Durchführung von Baumaßnahmen verstärkt auf Nachhaltigkeit. „Diesen Weg wollen wir weiterhin fortzusetzen. Auch vor diesem Hintergrund haben wir damit begonnen, ein Klimaschutzmanagement aufzubauen“, unterstreicht der Landrat.

Seit Anfang 2021 habe sich hinsichtlich der Konzepterstellung viel getan, erklärt Nicole Eger: „Die meisten relevanten Daten für die quantitative Ist-Analyse konnten mittlerweile erfasst werden. Sie werden nun zusammengeführt und verrechnet. Auch die Potenzialstudie wird gerade erarbeitet. Eine fundierte Erhebung und Zusammenführung all dieser erforderlichen Daten ist jedoch zeitaufwendig. Und auch die anderen Bestandteile des Konzepts müssen recherchiert und geschrieben werden. Meine Projektpartner und ich freuen uns darauf, auch dieses Jahr weiter an der Erstellung des Klimaschutzkonzepts für den Landkreis Kronach zu arbeiten.“

Bürger sollen zu Wort kommen

Wichtig bei der Erstellung von Klimaschutzkonzepten ist, dass auch die Bürger zu Wort kommen. Die Corona-Pandemie erschwert das jedoch. Persönliche Treffen und Veranstaltungen konnten nicht einfach so durchgeführt werden, sodass einige Zusammenkünfte online stattfanden.

Trotz Corona wird das Projekt weiter vorangetrieben. Beispielsweise wurde ein beratendes Begleitgremium ins Leben gerufen, das sich aus klimaschutzrelevanten Gruppen zusammensetzt, unter Vorsitz des Landrats.

Vertreten sind dabei beispielsweise Akteure aus der kommunalen Verwaltung, aus dem Bereich der Wissenschaft und lokale Kompetenzträger. Sie sollen hier in den Dialog kommen und mit ihrem Fachwissen zum Konzept beitragen.

Bei der Konzepterstellung werden außerdem Fachworkshops zu klimaschutzrelevanten Themen organisiert. Der erste Workshop zum Thema „Klimaschutz in Kommunen“ fand im Juli 2021 statt. Diskutiert wurden vor allem die Möglichkeiten und Herausforderungen bei der Erzeugung erneuerbarer Energien in Kommunen.

Wertstoff Holz

Im zweiten Workshop, der im Januar online stattfand, beschäftigten sich die Teilnehmenden mit dem Thema „Holzbau und regionale Wertschöpfungsketten“. Gesprochen wurde dabei vor allem über Chancen und Herausforderungen im Landkreis Kronach. Der Landkreis hat sich diesbezüglich bereits auf den Weg gemacht, bei eigenen Baumaßnahmen künftig verstärkt auf den Wertstoff Holz zu setzen.

Wie Nicole Eger verdeutlicht, wurde zudem eine Projekthomepage erstellt wie auch eine Online-Klimaschutzbefragung mit über 300 Teilnehmern durchgeführt. 82 Prozent der Befragten gaben dabei an, dass sie es für wichtig beziehungsweise für sehr wichtig erachten, dass sich der Landkreis Kronach verstärkt und langfristig für den Klimaschutz engagiert.

„Das müssen wir in der Kreispolitik als Auftrag verstehen, den eingeschlagenen Weg unter Abwägung aller Interessen behutsam, aber auch mit Nachdruck fortzusetzen“, betont der Landrat.

Verlängerung ist möglich

Auch Kreisrätin Petra Zenkel-Schirmer hat Kontakt zu Nicole Eger aufgenommen, um sich und die Frauen der Frauenliste Stadt und Landkreis Kronach über ihr Arbeitsfeld zu informieren.

Nicole Eger habe ihr gegenüber gesagt, dass sie an ihrem neuen Arbeitsplatz gut angekommen sei, so Zenkel-Schirmer. Die Förderung für ihr Ressort betrage zunächst zwei Jahre. Sofern der Antrag gestellt werde, verlängere sich diese auf insgesamt drei Jahre, sodass sie ihre Arbeit vertiefen und eingeleitete Maßnahmen umsetzen könne.

red

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