Kronacher Mittelschule Frauenliste wirbt für Umbenennung

Soll nach dem Willen der Frauenliste umbenannt werden: die Gottfried-Neukam-Schule. Foto: Julia Knauer / Archiv

Die Mitglieder stellen sich hinter eine Forderung ihrer früheren Stadträtin Ingrid Steinhäußer. Der Name des „bekennenden Nationalsozialisten und Hitlerverehrers Gottfried Neukam“ sei nicht angebracht.

 
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Die Mitglieder der Kronacher Frauenliste stellen sich hinter die Forderung ihrer ehemaligen Stadt- und Kreisrätin Ingrid Steinhäußer, die Gottfried-Neukam-Mittelschule umzubenennen. Das geht aus dem jüngsten Arbeitsbericht der Frauenliste hervor. „Derzeit werden die Schülerinnen und Schüler bis zum Ende der Sanierungsmaßnahmen in einem Gebäude auf dem Loewe-Gelände unterrichtet“, heißt es. Die einhellige Meinung aller Frauen „war, dass gerade jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen sei, mit dem im nächsten Jahr anstehenden Umzug in das sanierte Gebäude, der Einrichtung auch einen neuen Namen zu geben“.

Die Schule gibt sich ein vollkommen neues, hochmodernes pädagogisches Konzept und entwickelt sich zur Inklusionsschule. Dazu passe nicht der Name des bekennenden Nationalsozialisten und Hitlerverehrers Gottfried Neukam. Eine Person mit dieser Biografie könne kein Vorbild für Jugendliche sein. Ingrid Steinhäußer bemerkte dazu, dass sich die Zeiten seit der unglücklichen Namensgebung grundlegend geändert hätten. Sie fragte sich, warum man damals nicht den Zeitgenossen von Gottfried Neukam ausgewählt hätte, nämlich Andreas Bauer, der als populärer „Bauern-Andres“ ein großer, integrer Kulturträger war. Heute müssten die Verantwortlichen in Kronach wissen, dass bei der festlichen Einweihung der Mittelschule mit vielen auswärtigen Ehrengästen die tiefbraune Vergangenheit von Gottfried Neukam nicht länger verschwiegen werden könne. „Niemand verliert sein Gesicht und unsere Stadt verliert nicht ihren guten Ruf, wenn es heißt: Neue Schule - neuer Name!“

Außerdem nehmen die Planungen für den Bundeskongress der Frauenlisten Gestalt an. Das sagte stellvertretende Vorsitzende Beate Schmidt. Nachdem nun endgültig geklärt sei, dass die mehrtägige Veranstaltung in den Tagungsräumen des Jugendhauses am Knock in Teuschnitz stattfinden kann, seien Referentinnen angefragt worden. „Mehrere Zusagen liegen bereits vor, sodass das Programm den Teilnehmerinnen genug ideellen Input bietet. Aber auch der Austausch zwischen den bundesweit anreisenden Frauenlisten, die Natur des oberen Frankenwaldes und als Ausklang eine Besichtigung der Stadt Kronach runden den Kongress Ende Juni 2024 ab“, heißt es in der Mitteilung.

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